10. Dezember
3. BSV-Crosslauf 2009/2010 (ERGOsports) Hamburg (Stadtpark)
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
16:15 Min.
3,62 km
Crosslauf
8. von 16
M40
42. von 142
278
32:46 Min.
6,73 km
Crosslauf
10. von 20
M40
71. von 191

55:44 Min.
10,2 km
Crosslauf
35. von 44
M40
193. von 287

5:02:40 Std.
60,95 km
Bacardi-Cup
13. von 17
51-71
21. von 33

15:24 Min.
3,7 km
Crosslauf
5. von 15
M40
35. von 146
<-- 2008
46:34 Min.
10,39 km
Crosslauf
38. von 73
M40
137. von 357
<-- 2008
29:54 Min.
6,8 km
Crosslauf
17. von 34
M40
56. von 189
<-- 2007
14:08 Min.
3,7 km
Crosslauf
3. von 7
M35
21. von 130
<-- 2006
43:49 Min.
10,39 km
Crosslauf
17. von 43
M35
95. von 365
<-- 2006
14:52 Min.
3,7 km
Crosslauf
7. von 17
M35
32. von 116
<-- 2005
42:55 Min.
10,39 km
Crosslauf
14. von 55
M35
87. von 391
<-- 2004
Erlebnisbericht:  Bis zur Halskrause

Der Titel sagt schon alles über die Umstände. Einsauen war angesagt und das in bester Crosslaufmanier. Schneematsch und 10 Zentimeter tiefe Pfützen begleiteten uns an diesem Tag. Wenn es nur nicht so eklig kalt gewesen wäre. So knapp über dem Gefrierpunkt macht es wirklich nicht ganz so viel Spass, wenn die Klamotten von Lauf zu Lauf nasser und klammer werden.


13:00 Uhr: Kurzstrecke

Beim ersten Lauf des Tages war ich richtig gut drauf. Zwar hatte ich meine Stoppuhr nicht richtig gestartet, so dass ich gar nicht genau wusste, wie schnell ich unterwegs war, aber dass es zügig sein musste merkte ich recht schnell. Als Vorgabe hatte ich mir eine 4:40 im Schnitt vorgenommen, war dann aber 9 Sekunden pro Kilometer schneller unterwegs. Na, wenn das sich mal nicht rächen tut.


13:45 Uhr: Mittelstrecke


Foto: Günther Neumann

Auf der Mittelstrecke war ich immer noch gut drauf. Die Muskulatur spielte mit und auch mein Knie, was endlich mit neuen Einlagen verwöhnt wurde, machte auch keine Zicken. Meine Vorgabe von 4:45 hatte ich immer noch um 4 Sekunden unterboten (wenn man 7 km aus der GPS-Messung zugrunde legt und die 6,73 Kilometer des Veranstalter geflissentlich ignorieren tut).

14:45 Uhr: Langstrecke
Beim letzten Lauf kam dann die Quittung. Zum einen für das hohe Tempo in den vorigen Läufen, aber auf jeden Fall aufgrund eines leeren Tanks und der kaltgewordenen Muskulatur. Ich hatte vorher wenig Hunger und hab deswegen die Versorgung schleifen lassen. Was auf der Horner Rennbahn noch das Trinken war, war dieses mal das Essen. Ausserdem kam die Trainingspause zum tragen, die ich mir aufgrund des Knies gönnen musste.

So schleppte ich mich von Runde zu Runde. Die Vorgabe von 4:55 pro Kilometer konnte ich nur auf der ersten Runde halten, dann entschwand sie in unerreichbare Ferne. Völlig leergelaufen sehnte ich mich nur noch dem Ziel entgegen und war froh, als ich endlich das letzte Pfeifen des Tages beim Überlaufen der Zielmatten hören durfte.


Bacardi-Cup-Fazit
Puh, die Langstrecke hat mich ganz schön reingerissen. Hätte nicht gedacht, dass ich heute mit einem Gesamtschnitt von 5:06 nach hause fahren würde. Aber das war mir auf den letzten Runden eh egal. Ich hatte nur noch das Ziel, die 100% weiter zu halten, was ich letztendlich auch geschafft habe. Wenigsten bin ich in der Gesamtwertung noch unter 5 Minuten :-) und habe meinen 13. Platz verteidigt.
 
Gesamtwertung
(sub 5:00):

 
AK-Wertung (sub 5:00):



Strecke (ursprünglich geplant, aber aufgrund von Bauarbeiten waren einige Streckenteile geändert worden):



Höhenprofil Kurzstrecke:



Höhenprofil Langstrecke:






26. November
2. BSV-Crosslauf 2009/2010 (Rot Gelb Shell) Hamburg (Volkspark Nord)
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
33:25 Min.
7,2 km
Crosslauf
11. von 18
M40
53. von 146
277
16:54 Min.
3,6 km
Crosslauf
12. von 22
M40
60. von 191

56:43 Min.
10,8 km
Crosslauf
32. von 40
M40
194. von 294

3:17:55 Std.
40,4 km
Bacardi-Cup
13. von 19
51-71
21. von 33

14:56 Min.
3,6 km
Crosslauf
8. von 17
M40
29. von 139
<-- 08/09
50:10 Min.
10,6 km
Crosslauf
25. von 58
M40
111. von 302

14:56 Min.
3,6 km
Crosslauf
2. von 7
M35
20. von 119
<-- 06/07
54:20 Min.
10,6 km
Crosslauf
31. von 41
M35
221. von 373
<-- 06/07
13:54 Min.
ca. 3,4 km
Crosslauf
5. von 15
M35
22. von 110
<-- 05/06
Erlebnisbericht:  Bergauf und bergab

Ein taktischer Fehler im Vorwege der Serie kommt jetzt langsam zum tragen. Ich bin begeisterter Läufer von Holger Lützens Weichschaumeinlagen, die wunderbar eine Fehlbelastung meines linken Knies korrigieren. Dort sagte man mir, dass die Einlagen bis 1.500 Kilometer gelaufen werden sollen, was ich natürlich nicht getan habe. Warum auch, sie funktionierten ja bestens. Mittlerweile haben sie 4.000 Kilometer auf dem Buckel und ich habe leider den Zeitpunkt verpasst, mir neue zu besorgen. Daher haben sich im Laufe der letzten Wochen altbekannte Knieschmerzen breit gemacht und ich bin nicht sicher, ob ich sie im Laufe der Wintersaison in den Griff bekommen werde. Ein Ausstieg aus dem Bacardi-Cup wäre sicherlich die letzte aber dann auch die vernünftigste Konsequenz. Aber erstmal abwarten und Bacardi Tee trinken.


13:00 Uhr: Mittelstrecke

Als erstes waren zwei Runden im Altonaer Volkspark zu absolvieren. Da ich auf der Horner Rennbahn in der Bacardi-Cupwertung einen 4:50er Schnitt herausgelaufen hatte, habe ich im Vorfeld hier mit einem 5:10er Schnitt kalkuliert, um im Mittel einen 5er Schnitt zu behalten. Ausserdem konnte ich das Profil nicht so genau einschätzen, welche Auswirkungen auf die zu laufenden Zeiten entstehen. Daher ging ich recht vorsichtig ran und hatte als Vorgabe eine 36:10. Das Wetter war recht gut, zwar bedeckt, aber niederschlagsfrei und mit 9°C so "warm", dass ich problemlos in "kurz" laufen konnte. Bereits am Ende der ersten Runde war mir klar, dass ich deutlich schneller unterwegs war. Letztendlich hatte ich bei erreichten 33:25 Minuten ein Guthaben von 3:45 Minuten auf meine geplante Zeit herausgelaufen, ohne zu wissen, wie sich das auf die folgenden Läufe auswirken wird.


14:00 Uhr: Kurzstrecke


Foto: Günther Neumann

Die Kurzstrecke war ein angenehmes Intermezzo. Eine kleine Runde kann man echt locker wegbügeln. Leider kommt mit der Langstrecke der Klopper hinterher, weswegen Vorsicht angesagt war. Kalkuliert hatte ich eine 18:10 und war wieder schneller unterwegs, weil einen das Feld so wunderbar mitzog. Die erreichte Zeit von 16:54 brachte weitere 1:16 Minute Guthaben auf mein Zeitkonto.

14:45 Uhr: Langstrecke
Für die letzte Distanz des Tages hatte ich einen größeren Sicherheitspuffer einkalkuliert und wollte in 57 Minuten im Ziel sein. Hier hatte der Blick in die Glaskugel einmal gepasst. Am Start waren in der Männerwertung von unserem Team neben mir noch Fabian, Marc und Jens dabei. Die schnellsten drei sollten in die Teamwertung kommen. Die erste Runde ging noch mit glatten 18 Minuten zu Ende, wobe ich Fabian und Jens noch in meiner Nähe hatte und Marc irgendwo hinter uns herzockelte. Die zweite Runde dauerte bei mir bereits eine Minute länger und das Laufen fiel schon wesentlich schwerer. Insbesondere die Steigungen hatten es in sich. Hier verlor ich auch den Anschluss an meine zwei Kollegen und auch Marc mogelte ich vorbei, so dass mir bei meiner derzeitigen Verfassung klar war, dass ich derjenige sein würde, der nicht in die Mannschaftswertung kommen wird.

Daher gönnte ich mir auf der letzten Runde des Tages eine genauere Inspektion der Anstiege, was im schnellen Gehtempo auch wesentlich besser ging als im Laufschritt. Als die Uhr dann in 56:43 gestoppt wurde, war ich froh, endlich meine müden Beine nicht mehr bewegen zu müssen. Fabian hatte das interne Rennen in glatten 53 Minuten für sich entschieden, danach folgte Marc nur 33 Sekunden dahinter. Jens fiel aufgrund der vorher gelaufenen Mittel- und Kurzstrecke weiter zurück und finishte in 54:53. Platz 44 von 57 Mannschaften war der Lohn der Anstrengung.


Bacardi-Cup-Fazit
In Summe habe ich mittlerweile 40,4 Kilometer in 3:17:55 Std. erlaufen, was einem Schnitt von 4:54 Minuten entspricht. Also trotz des schwierigen Profils recht wenig Zeit eingebüßt. Unter der Voraussetzung, dass das Knie wieder belastbar ist und alle anderen Körperfunktionen intakt sind, liegt mit dem nächsten Lauf im Stadtpark wieder ein relativ einfaches Profil vor, was deutlich unter 5 Minuten zu laufen sein müsste. Von der Platzierung her bin ich gleich geblieben, dafür haben sich hinter mir etliche aus der 100%-Wertung des Bacardi-Cups verabschiedet, so dass jetzt nur noch 28 statt vormals 57 Männer übrig geblieben sind.
 
Gesamtwertung (sub 5:00):

 
AK-Wertung (sub 5:00):



Strecke:



Höhenprofil Kurzstrecke:



Höhenprofil Langstrecke:






29. Oktober
1. BSV-Crosslauf 2009/2010 des SV Rapid Hamburg (Horner Rennbahn)
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
14:20 Min.
3,1 km
Crosslauf
12. von 19
M40
54. von 152
276
45:19 Min.
9,4 km
Crosslauf
28. von 52
M40
140. von 353

31:14 Min.
6,3 km
Crosslauf
10. von 18
M40
75. von 187

1:30:53 Std.
18,8 km
Bacardi-Cup
13. von 28
51-71
21. von 57

13:40 Min.
3,1 km
Crosslauf
3. von 16
M40
38. von 198
<-- 2009
27:52 Min.
6,3 km
Crosslauf
13. von 36
M40
35. von 229
<-- 2007
12:56 Min.
3,1 km
Crosslauf
2. von 7
M35
18. von 111
<-- 2006
43:23 Min.
9,4 km
Crosslauf
24. von 48
M35
109. von 323
<-- 2006
42:06 Min.
9,4 km
Crosslauf
14. von 54
M35
88. von 373
<-- 2005
41:31 Min.
9,4 km
Crosslauf
20. von 63
M35
94. von 405
<-- 2004
Erlebnisbericht:  Darauf einen Bacardi (-Cup)   (Zur kompletten Diashow gehts hier lang)

Für "nicht Eingeweihte" muss ich erstmal erklären, wobei es sich um diesen ominösen Bacardi-Cup handelt. Ich wähle hier der Einfachheit halber die Kurzform, offiziell wird er "Athlético Bacardi Wintercrosspokal" genannt. Hierbei handelt es sich  um eine Sonderwertung im Rahmen der Wald- und Crosslaufserie des BSV-Hamburg. Die Sonderwertung besagt, dass bei allen 8 Wertungsläufen alle 3 Läufe (Kurz-, Mittel- und Langstrecke) erfolgreich absolviert werden müssen. Es werden alle erreichten Zeiten addiert und der/die schnellste bekommt am Ende einen fetten Pokal.

Für mich geht es nicht um den Pokal, dafür bin ich definitiv zu langsam, aber mich reizt die Herausforderung, es mal probieren zu wollen und zu erfahren, wie man sich fühlt und wie man taktischerweise solch eine lange und fragmentierte Belastung angeht. Da das ganze ohne Ziele nur halb so viel Spass macht, habe ich mir vorgenommen, in Summe unterhalb eines 5 Minutenschnittes pro Kilometer zu laufen. Und da sich die Serie aus leichteren und schwereren Strecken zusammensetzt, muss auf flachen Strecken wie der Horner Galopprennbahn nach Möglichkeit ein Polster herausgelaufen werden.


13:30 Uhr: Kurzstrecke

Zusammen mit Jan stand ich erwartungsfroh im Starterpulk und wartete auf den Startschuss. Jan hatte sich vor gut einem Monat entschlossen, Mitglied beim BSV zu werden und da er in seiner Wahl des Betriebes frei war, hatte er kurzerhand bei uns angeheuert. Freut mich um so mehr, solch einen schlagkräftigen Mann in unseren Reihen zu haben :-) Jan hatte auf seinem Trainingsplan die Kurz- und die Langstrecke stehen, wobei für die kurze "open race" galt, also laufen, so schnell wie geht. Und das tat er auch gleich, nachdem der Startschuss knallte. In der Kurve, die auf das erste Rasenstück einbog, zählte ich schnell durch und entdeckte ihn auf Rang 12.

Für mich galt es, mein Tempo zu finden, was auf dem extrem holperigen, aber glücklicherweise recht trockenen Rasen etwas schwierig war. So ging ich halt wie gewohnt knackig an, aber nicht so, dass mir die Lunge aus dem Hals fliegt, sondern kontrolliert. Das ging auch recht gut, wobei ich vielleicht ein klein bisschen langsamer hätte sein können. Aber das ist reine Theorie, für mich war wichtig, erstmal erste Erfahrungen zu sammeln. Legt man die 3,1 Kilometer des Veranstalters zugrunde, lief ich mit einem 4:37er Schnitt ins Ziel, wobei ich nach meiner GPS-Messung, sowie den GPS-Messungen aus dem letzten Jahr der Meinung bin, dass die Strecke mindestens 150 Meter länger war. Jan holte sich einen tollen 22. Platz und war mit 12:52 Minuten auf Anhieb 4 Sekunden bessser als die Bestzeit seines Trainers.


14:10 Uhr: Langstrecke

Bei diesem Lauf hatten sich Jan und ich etwas weiter hinten aufgestellt, etwa am Ende des ersten Drittels, was den Nachteil hatte, dass wir auf der ersten Runde an Engpässen und "Singletrail-Passagen", z.B. am See entlang kurze Gehpausen aufgrund allgemeinen Staus hatten. Das störte etwas den Rythmus, hinderte aber auch am überpacen. Meine Marschrichtung war eh vorgegeben und ich versuchte, so locker wie möglich über die Runden zu kommen. Jan sollte laut Plan mein Tempo mitlaufen, was er aber im Laufe des Rennen offensichtlich vergessen haben musste. Auf jeden Fall zog er langsam aber stetig von Dannen, was ihm am Ende eine Zeit von 44:36 Minuten und ein Stirnrunzeln des Trainers einbrachte.

Ich hörte Ende der ersten Runde Tippelschritte und ahnte schon, dass Andreas von hinten auflief. Ich ermunterte ihn, vorbeizulaufen und Jagd auf Jan zu machen. Aber der verschärfte auf der letzten Runde das Tempo, so dass Andreas nicht mehr rankam. Ich selbst finishte mit 45:19 Minuten knapp 30 Sekunden hinter Andreas und war mit meinem Schnitt von 4:49 ganz zufrieden, zumal die letzte Runde bereits erste Ermüdungsspuren aufzeigte. Ausserdem hätte ich mir was zu trinken mitnehmen müssen, denn Getränkestellen sind beim BSV leider nicht Usus.


15:30 Uhr: Mittelstrecke

Der Fehler mit dem Trinken passierte mir bei diesem Lauf dann nicht mehr. Die 30 Minuten Pause hatten echt gut getan, so dass ich die erste Runde noch relativ locker und flockig in knappen 15 Minuten absolvieren konnte. Aber danach wurde es zusehends schwieriger, das Tempo hochzuhalten und gegen die aufkommende Kraftlosigkeit anzukämpfen. Das war auch die Phase, wo ich von relativ vielen Läufer/innen überholt wurde. Am Ende war ich sowas von froh, es noch mit einem 4:57er-Schnitt über die Bühne gebracht zu haben.


Bacardi-Cup-Fazit
Die Endzeit von 1:30:53 Std. ist o.k., der Schnitt damit bei 4:50 Minuten/km (bei der von mir ermittelten Streckenlänge ist der Schnitt wesentlich besser ;-). Mal schauen, ob die Knochen und das Immunsystem halten und wie weit ich noch komme.
 
Gesamtwertung:

 
AK-Wertung:

Strecke:






03. Oktober
1. Köhlbrandbrückenlauf
Hamburg
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
1:04:25 Std.
12 km
Volkslauf
117. von 260
M40
612. von 2060
275
Erlebnisbericht: GA1-Training mit Sightseeing-Effekt   (Zur kompletten Diashow gehts hier lang)

Zusammen mit Jan und Klaus hatte ich mich für diesen Lauf angemeldet, der extra zum 100jährigen Jubiläum des Hamburger Leichtathletikverbandes veranstaltet wurde. Angeblich soll vor 20 Jahren die Köhlbrandbrücke das letzte mal für einen Lauf gesperrt worden sein.

Der Anlauf zum Lauf, sprich der Fußweg vom Bahnhof Veddel zum Start war schon die erste Herausforderung. Der Veranstalter nannte 600 Meter, die sich aber letztendlich als 2 Kilometer entpuppten. Naja, Jan und ich waren zeitig vor Ort, aber Klaus stieß erst 5 Minuten vor dem Start zu uns in den Startblock. Angeblich, weil seine U-Bahn spontan in die falsche Richtung gefahren sei.

Die Marschrichtung war bereits vor dem Lauf festgelegt worden. Auf Jan's Trainingsplan stand eine lockere GA1-Einheit, also ließen wir uns erstmal mit der Menge mittreiben. Nach etlichen Überholmanövern hatte Jan auch seinen Piepser am Handgelenk ruhig bekommen. Sein Trainingspuls war gefunden, dafür ein anderer aber verloren. Bereits nach einem Kilometer
fand Klaus, dass man sich bei dem schönen warmen Wetter nicht die Lunge aus dem Hals laufen braucht und ließ uns ziehen.

Einmal hatte ich mich noch zum Foto machen zu ihm zurückfallen lassen, aber die Lücke zu Jan, die ich zulaufen musste wurde immer größer, so dass ich dann bei Jan blieb und wir gemeinsam die Brücke in Angriff nehmen konnten. Ab und zu scherte ich mal aus, um ein Foto zu machen und musste dann wieder Gas geben, um ihn wieder einzuholen. Das Athmen fiel auch zusehends schwerer. Zum einen war es mollig warm geworden, zum anderen liefen wir durch einen stinkenden Dunst, der entweder von der benachbarten Müllverbrennungsanlage oder einem Biodieselproduzenten zu kommen schien. Bäh. Das war echt nicht schön.

Auf der Spitze der Brücke erreichten wir dann den Dudelsackspieler. Ich kannte ihn (oder einen Klon von ihm) bereits aus früheren Jahren, wo er regelmässig trötend auf einem Berg im Arnsberger Wald beim Möhneseetriathlon stand. Jetzt konnten wir das leichte Gefälle geniessen und beobachten, wie sich der Führende Dieter Baumann auf der anderen Brückenseite die Steigung hochkämpfte. Der Grund für sein hohes Tempo war kein dringender Termin zum Kaffeetrinken, sondern die Wut über den flapsigen Kommentar eines Mitläufers .

Der Wendepunkt bei Kilometer 6 war dann auch schnell erreicht und endlich gab es dann auch mal was zu trinken. Bei dem warmen Wetter klebte mir die Zunge schon am Gaumen fest. Ich hatte heute morgen den Trinkgürtel noch in der Hand, hatte ihn aber wieder weggelegt in der Hoffnung, genug zu trinken gereicht zu bekommen. Nächstes mal weiss ich bescheid.

Zu Beginn der Rückwegsteigung entdeckten wir dann Klaus auf der gegenüberligenden Seite mit einem geschätzen Rückstand von etwa einem Kilometer. Weiter gings, diesmal etwas steiler ansteigend als auf dem Hinweg, aber bei unserem Tempo immer noch gut auszuhalten. Ich genoss die Aussicht, besonders den Blick über die Elbe und über Teile des Hafens, die man sonst beim Vorbeirauschen im Auto gar nicht so bekucken kann. Herrlich.

Nur schade, dass es so schnell auch wieder vorbei war. Nach der zweiten "Bergwertung" nahmen wir etwas mehr Tempo auf und konnten so etliche vor uns schwächelnde Läufer einsammeln. Die letzten Kilometer vergingen wie im Fluge und Jan gönnte sich noch einen knackigen Schlussspurt, vielleicht um die 12 Kilometer lang angezogene Handbremse mal loslassen zu können. Klaus folgte uns in gebührendem Abstand und trudelte 12 Minuten später ins Ziel.


Höhenprofil:






28. August
2. Norderstedter Langstreckenschwimmen
Norderstedt
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
1:35:41 Std.
5 km
Schwimmen
12. von 15
M40
65. von 82
274
Erlebnisbericht: Gekotzt wird später

Auslöser für die Idee, an diesem Event teilzunehmen war eigentlich meine Achillessehnenreizung, die mir den Spass am Laufen getrübt hatte. Ausserdem hat man selten die Möglichkeit, in direkter Nachbarschaft, 15 Autominuten von zuhause entfernt und dann noch im See auf dem Gelände der Landesgartenschau 2011 ein Langstreckenschwimmen mitzumachen. Ausserdem wollte ich nach 21 Jahren mal wieder ausprobieren, wie sich so ein laaanges Schwimmen noch mal anfühlt. Die damaligen 1:57 waren mehr als schlecht, entstanden aus minimalistischem Training verbunden damit, dass ich mir erst in dem Jahr vorher beigebracht hatte, mehr als 50 Meter am Stück zu kraulen.

Da waren die Vorzeichen bzw. die Vorbereitung in diesem Jahr deutlich besser. Das Training war für meine Verhältnisse gut, hauptsächlich im Quickborner Freibad absolviert. Das Schwimmen im See hatte ich weitestgehend gemieden, weil ich in den Nächten danach immer Erstickungsanfälle wegen zugeschwollener Nasenschleimhäute hatte. Bei einer der letzten Einheiten habe ich dann mal probiert, im See mit Nasenklammer zu Schwimmen und der Erfolg war frappierend. Keine nächtlichen Panikattacken mehr, herrlich :-)

Für die Landesgartenschau wurde extra der vorhandene Baggersee eingeebnet und ein kleines Strandbad errichtet. Dort tummelten sich bei meinem Eintrudeln bereits etliche Sportler und Zuschauer, die sich das gerade laufende 2.500 Meter-Schwimmen ansahen. Das Wasser im See war extrem klar, wovon ich mich zwei Wochen vorher bei einem Probetraining überzeugen konnte. Die Temperatur lag wohl so zwischen 19 und 20°C, bedingt durch die warmen Tage im Vorfeld des Wettkampfes.

Heute war es dagegen eher ungemütlich. Zwar schien in diesem Augenblick die Sonne, aber ein strammer Westwind pfiff über den See und ließ die Oberfläche ungemütlich wellig aussehen. Und die dunklen Wolken am Horizont ließen noch einiges mehr erahnen. Ich hatte mich aufgrund der positiven Erfahrungen entschieden, die Nasenklammer zu benutzen, obwohl ich erst 2x damit geschwommen war. Das erste mal war total unangenehm und ich musste meine Athmung ein wenig umstellen, aber bereits beim zweiten mal war es fast so, als wenn ich immer damit trainiert hätte.

Pünktlich um 15 Uhr ließ die DLRG dann uns wartende und strampelnde Schwimmer auf die Strecke. Da ich meine Schwimmleistung entsprechend einschätzen konnte, hatte ich mich so ziemlich ans Ende des Feldes einsortiert und war begeistert, wie ruhig es hier zur Sache ging und wieviel freien Raum ich hatte. Kein Getrete, Geschlage und auch keiner, der übermotiviert von hinten über mich drüber schwimmen wollte. Alle langsameren blieben schön hinter mir und der Rest zog vorne von dannen Richtung erster Boje.

Rechts auf meiner Atemseite zog ein Schwimmer mit einer lila Badekappe langsam vorbei. Ich entschloss mich, nach seinem Passieren in seinen Wasserschatten zu schlüpfen. Dass danach dann über eine Stunde "Füße bekucken" dran war, hätte ich nicht gedacht. Der gute Kollege schwamm ein Tempo, was für mich perfekt war. Ich durfte nicht trödeln, sonst war er wieder weg, aber wenn ich direkt an seinen Füßen klebte, war die Anstrengung sehr gut auszuhalten. Ausserdem schwamm er fast Ideallinie von Boje zu Boje.

Geschwommen wurde übrigens ein Rechteckkurs. Gestartet wurde mitte der langen Geraden am Strandbad. Als wir die erste Gegengerade hinter uns gebracht hatten, wurde der Himmel immer dunkler. Ein paar Minuten später merkte ich dann an dem stärker werdenden Seegang und dem prasselnden Regen, dass da eine ordentliche Husche runterkam. Ich dachte schon, ich werde seekrank. Hielt sich aber noch in Grenzen. Zwar wurde man immer wieder ordentlich hochgehoben und mal athmete man auch in eine Welle rein, aber ich fand es spannend, so was mal mitmachen zu können.

Mein Vordermann ließ sich auch nicht beeindrucken und so machten wir uns auf die zweite (von vier) Runden. Das einzig interessante war auf dieser Runde, dass mein Vordermann urplötzlich senkrecht vor mir im Wasser stand und an seiner Badekappe rumfummelte. Wäre fast in ihn reingedengelt. "Hmm, muss ich wohl ein bisschen alleine schwimmen." Gedacht, getan. Jetzt merkte ich erst, wie langsam ich ohne Wasserschatten vorankam und wie anstrengend das ganze war. Glücklicherweise zog mein Begleiter wieder an mir vorbei, so dass ich ihn für die dritte Runde wieder vor mir hatte. Bei der Passage der Startboje linste ich auf meine Uhr und sah irgendwas mit 46 Minuten vorne. "Ui, das ist ja ganz schön flott." Ohne Tempomacher hatte ich eine Endzeit von 1:40 bis 1:50 kalkuliert, aber das sah ja nach deutlich unter 1:40 aus.

Die dritte Runde war ebenfalls unspektakulär. Mein Magen füllte sich immer mehr mit Seewasser und mischte die Vollkornwaffel auf, die ich im Vorfeld zu mir genommen hatte. Aber auf "abbrechen" im wahrsten Sinne des Wortes hatte ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Lust. Ich rechnete damit, dass vielleicht der ein oder andere Krampf "hallo" sagen könnte, so wie es die letzten male beim Training war. Aber die Krämpfe hatten heute Schweigepflicht. Wenigstens bei mir. Und die Kraft war immer noch da, so dass ich zuversichtlich war, die letzte Runde gut hinzubekommen. Eine 1:09 erspähte ich am Ende der dritten Runde und verlor dann leider meinen Vordermann.Ich glaube, dass er eine ordentliche Schüppe draufgelegt hat.

Jedenfalls tummelte sich auf einmal eine Schwimmerin mit gelber Badekappe neben mir. Ich hoffte auf Wasserschatten, weil meine Kraftreserven langsam zur Neige gingen, aber sie schwamm mir etwas zu viel zickzack. Sie war schneller als ich, aber an den Bojen hatte ich sie immer wieder eingeholt, weil ich direkter geschwommen war. Naja,  wenigstens war ich so ein bisschen abgelenkt, weil Schwimmen ansonsten extreeem lanweilig ist. Da ist ja langes Radfahren noch besser. Man sieht viel mehr, auch wenn da der Hintern immer weh tut ;-)

Die letzte Boje war dann auch endlich erreicht und es ging im 90°-Winkel zurück zum Strand, wo schon das Empfangsgerät sehnsüchtig auf meinen Transponder wartete. Die erreichten 1:35:41 sind  überraschend schnell für mich. Das hätte ich im Vorfeld nicht prognostizieren mögen. Wenn ich die 5 Kilometer mit dem Bodenseetriathlon von 1990 vergleiche, muss ich sagen, dass es heute sehr viel abwechslungsreicher war als damals. Da wurde ja auch kein Rundkurs sondern eine Punkt zu Punkt Strecke geschwommen. Aber gut, dass ich hinterher nicht mehr radfahren und laufen brauchte, da hätte heuer mein Magen was gegen gehabt. Nur das Wetter, das war damals viel besser ...




17. Juli
10. Hamburg Cityman (Dextro Energy Triathlon)
Hamburg
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
2:49:17 Std.
1,5 - 40 - 10 km
Triathlon
277. von 584
MSEN1
1305. von 2712
273
2:41:34 Std.
1,5 - 40 - 10 km
Triathlon
219. von 554
MAK4
746. von 2074
2006
2:44:10 Std.
1,5 - 40 - 10 km
Triathlon
252. von 478
MAK4
913. von 1680
2003
Erlebnisbericht: Genuss ist was anderes   (Zur kompletten Diashow gehts hier lang)

Eigentlich wäre ich ja turnusmässig 2009 drangewesen, um den Dreijahresabstand zu wahren, aber 2009 hatte ich mich noch vom Startgeld abschrecken lassen. Als ich dann an einem Sonntagmorgen in 2010 mit Michaela bei strahlendem Sonnenschein auf dem Rad zum GoDi an der Außenalster längsfuhr und uns auf der abgesperrten Strasse die ersten Läufer des Hella-Halbmarathons entgegenkamen, war der Wunsch geweckt, hier selbst mal wieder und zwar beim Hamburg City Man entlangzulaufen. Die Entscheidung war bei der Anmeldung Ende des Jahres mit einem schmerzhaften Griff ins Portemonnaie begleitet. Wurden 2003 noch 52 Euro verlangt, so musste ich dieses mal über 80 Euro hinblättern. Kein Wunder, dass ich hier so selten am Start bin. Da kann mich auch der neu ins Leben gerufene "Hamburg Wasser TriClub" für Leute mit mindestens 10 Teilnahmen nicht reizen.

Das Frühjahr war, wie bereits unten beschrieben, gekennzeichnet durch wenig Training aufgrund gesundheitlicher und zeitlicher Engpässe, wobei die Achillessehne und meine Unverträglichkeiten der Hauptfaktor waren. Ich glaube, dass ich noch nie mit so wenig Training in eine Olympische Distanz gegangen bin. Trotzdem habe ich mir erlaubt, aufgrund der im Training erzielten Zeiten folgende Hochrechnung zu erstellen: Schwimmen 32 Minuten, Wechsel 1 5:30 Minuten, Radfahren 1:16 Stunden, Wechsel 2 3:00 Minuten, Laufen 47:30 Minuten, also insgesamt ambitionierte 2:44 Stunden.

Mein Start war für 10:40 Uhr im Startblock W festgelegt worden. Die Anreise erfolgte wie gewohnt mit dem Auto bis zur S-Bahnstation Elbgaustrasse und dann mit der S3 direkt bis zum Jungfernstieg. Das vorhergesagte Wetter erzeugte wenig Vorfreude. Wetteronline zeigte eine Wolke mit drei Tropfen drunter, für ausreichend Feuchtigkeit sollte also gesorgt sein. Wenigstens lag die Temperatur mit knapp über 20 Grad im angenehmen Bereich. Nachdem ich mein Equipment in zwei kleine gelbe Plastikboxen verstaut, mein Rad präpariert und danach den "Wechselzone" genannten Hochsicherheitstrakt verlassen hatte, fing es an zu nieseln. Egal, wenigstens war es warm. Daher entschied ich mich auch, im Einteiler zu starten. Wer's tragen kann ;-) Bei einem Blick auf die Triathlethenschaar um mich rum drängt sich einem der Verdacht auf, dass da sowieso niemand nach fragt.

Bis zum Schwimmen mussten wir noch ein bisschen Zeit überbrücken, daher schauten wir uns noch die früher gestarteten Schwimmer beim Unterqueren des Jungfernstieges zu und verglichen die  unterschiedlichen "Bewegungsmuster". Hochinteressant. Irgendwann stiess dann "Bruder Klaus" zu uns. Klasse, dass er extra den GoDi gecancelt hatte, um mich anzufeuern :-) Das war auch für mich der Zeitpunkt, in den Neo zu schlüpfen und mich meinem Startblock anzuschließen, der um 10:20 Uhr aufs Ponton gelassen wurde.

Wenn ich mir die Bilder in der Diashow ansehe, muss ich sagen, dass so eine Badekappe sehr "adrett" aussieht, wobei ich damit mehr den kleinen Bruder von "Scheiße" meine ;-) Aber es laufen ja alle so rum, da falle ich gar nicht auf. Jetzt weiss ich wenigstens, wie sich Glatzenträger fühlen können. Die kurze Zeit vor dem Start war ein bisschen so, wie zum Schafott geführt zu werden. Die dunklen, regenschweren Wolken, das ungeduldige Warten in der Schlange, das Zögern vor dem Sprung ins angeblich 19° "warme" Wasser, die Atemaussetzer und der leichte Schwindel, wenn das Wasser in den Neo läuft, das Einschwimmen mit Gegenverkehr und das ermüdende Wassertreten an der Startleine vor dem Countdown.

Und ich wusste genau, was danach auf mich zukam. Es ist ja auch immer das gleiche. In 4er-Reihe strampelten 150 Leute an der Leine rum und keulten auf einen Schlag los. Waschmaschine pur. Zum Glück gabs keine Schläge oder Tritte. Aber dieses beengte Anschwimmen mit Feindberührung kann ich gar nicht gut haben. War atemmäßig eh am Anschlag und wenn dann noch Rangeleien oder eine verschluckte Welle dazukommt, ist die Panik nicht weit. Warum tue ich mir das immer wieder an? Von oben sieht das alles immer so weitläufig aus, aber beim Schwimmen hat man so einen begrenzten Blickwinkel. Schrecklich.

Die Lombardsbrücke war dann auch recht schnell erreicht. Mir wurde ja nie langweilig, weil ich immer wieder auf andere Schwimmer aufpassen musste. Zum einen, dass sie mir nicht in den Weg schwammen, zum anderen versuchte ich, ein paar schnelle Beine zu erhaschen, was aber auch bei meinem dritten Start nicht klappte. Zu trübes Wasser und zu unruhige Vorderleute. Die Lombardsbrücke zu unterschwimmen war schon beeindruckend. Im ersten Moment ist es unter den Bögen total dunkel, aber dann erkennt man beim Einathmen die gekachelten Ornamente unter der Decke. Ich kam mir vor wie in einem Hallenbad wo das Licht ausgefallen war. Fast schwarzes Wasser unter mir und dieser dunkle Bogen über mir. Unheimlich.

Da ist die anschließende Kennedybrücke gleich freundlicher. Und auch nicht so breit. Kam mir auf jeden Fall so vor. Dann kamen auch schon die zwei Wendebojen und schon ging es auf den Rückweg quer durch die Binnenalster Richtung Jungfernstieg. Kraftmässig fühlte ich mich noch gut und hätte auch noch zulegen können, aber mangels Sauerstoff und der Erfahrung, nicht schon auf dem ersten Teilstück alles zu verpulvern zog ich mein eingeschlagenes Tempo weiter durch. Ab in die dunkle Röhre vom Jungfernstieg (schnöder Backstein statt gekachelte Ornamente) und wieder raus ins gleißende Licht, denn mittlerweile hatten sich die Regenwolken verzogen und ließen der Sonne freie Bahn.

Der Schwerkraftwechsel beim Schwimmausstieg hat auch immer was spannendes. Mein Kollege Ralf berichtete, dass er den armen Kerl, der ihm helfenderweise die Hand reichte, fast zurück ins Wasser gerissen hätte, weil es für ihn so ungewohnt war, wieder auf die Beine zu kommen. Aber es hat echt was, bei strahlendem Sonnenschein die Stufen zum Rathausmarkt hochzuklettern und bejubelt zu werden. Ich konnte es aufgrund der Schwimmbelastung gar nicht geniessen. Wenigstens registrierte ich, dass die Schwimmzeit mit 32:45 Minuten näherungsweise dem entsprach, was ich vorher auch prognostiziert hatte. Unter den 584 Startern meiner Altersklasse lag ich damit auf Platz 322.

Über den Reesendamm wurden wir dann zur Wechselzone geführt, die sich wie immer über den kompletten Ballindamm erstreckte. Immer wieder beeindruckend, wie sich hier über 400 Meter Länge tausende von Fahrrädern unterschiedlichster Preisklassen aneinanderreihen. Mein Startblock W war nicht so optimal. Ich lief an Block V vorbei und hatte noch die Blöcke X, Y, Z, Ä und Ö vor mir. Trotz des einteilerbedingten schnellen Wechsels waren noch gut 300 Meter in Radschuhen laufend zurückzulegen. Die Zeit von 5:35 Minuten passte hervorragend zu meiner Vorhersage und nur 198 andere lagen in dieser "Disziplin" vor mir.

Das Radfahren war zum einen gekennzeichnet von der großen Baustelle am Baumwall, sowie vom Gegenwind in westliche Richtung fahrend. Die Strecke ging dieses mal abweichend über den Stubbenhuk, um die o.g. Baustelle zu umfahren. Endlich mal im Wettkampf vor der eigenen Bürotür herfahren. Gibt es was schöneres ;-) Und dann auch noch 4x. Ich muss zugeben, dass ich davon fast gar nichts mitbekommen habe, da ich mich aufgrund des im Stubbenhuk verhängten Überholverbotes sehr konzentrieren musste. Hab noch nicht mal Michaela und Klaus vorm Maddison mitbekommen.

Der Wind war übrigens auch so vorhergesagt worden. Etwa 3-5 Windstärken aus südlichen Richtungen, wobei er aus meiner Sicht eindeutig aus West kam. Richtung Teufelsbrück ging es immer schleppend, teilweise im kleinsten Gang bergan und auf dem Rückweg zum 2. Wendepunkt bzw. zum zweiten Wechsel richtig mit Tempo. Auch beim Radfahren hatte ich noch genügend Kraft, obwohl die Gegenwindpassagen die Oberschenkel schmerzen liessen und das Druckmachen auf dem anderen Teil auch nicht ohne war. Interessant ist, dass ich die zweite Hälfte eine Minute schneller fuhr als die erste. Lag halt daran, dass hier der Streckenteil zwischen Wechselzone und Rödingsmarkt mit Rückenwind gefahren werden konnte.

Meine Zeit war mit 1:19:45 Stunden etwas enttäuschend, da ich mit einer 1:16 geliebäugelt hatte, aber solange die 3 beim Schnitt vorne steht, will ich mal nix sagen. Ausserdem hatte ich so wenig Rennradkilometer wie nie zuvor im Training absolviert. Das niedrige Tempo schlug sich dann auch in der Platzierung in dieser Disziplin wieder: Platz 428 von 584, da waren nicht mehr viele hinter mir.

Der zweite Wechsel war mit 3:37 Minuten und Platz 219 wieder gewohnt flott. Ich kann gar nicht sagen, warum ich ne Ecke langsamer war, als die male vorher. Ich muss wohl langsamer gelaufen sein. Um energetisch nicht leer zu laufen hatte ich mir 2 Gelpacks mitgenommen, von denen ich mir zu Beginn des Laufens gleich das erste reindrückte.

War mal wieder schwierig, in Gang zu kommen, obwohl ich das eine oder andere Koppeltraining gemacht hatte. Als dann aber der zweite Kilometer mit 4:30 auf der Uhr stand, dachte ich schon an verschobene KM-Schilder. Daher versuchte ich locker zu bleiben, so gut es ging und das Tempo beizubehalten. Ich wusste vom letzten mal, dass mich die Brückenüberquerungen zwischen Kilometer 4 und 6 letztes mal aus dem Tritt gebracht hatten, dahar ging ich diese Kilometer bewusst vorsichtig an.

Nach dem Wendepunkt entdeckte ich einen alten Bekannten: den Asics Tiger Alliance am Fuß eines vor mir laufenden. Ich meinte, der Schuh sei wohl noch aus dem letzten Jahrtausend, was der Läufer, der Tim auf seiner Startnummer stehen hatte bejahte. Henrik meinte hinterher, dass das gar nicht so verkehrt sei, sich statt der heute aktuellen, teuren und tiefergelegten Wettkampfschuhe einfach die ausgetreten Rennsemmeln von damals anzuziehen. Der Dämpfungseffekt wäre der selbe ;-)

Zum Dank für das Gespräch hatte ich Tim nun als Klette an mir hängen, da ihm wohl mein Tempo sehr angenehm war. Mir war es nicht so angenehm, mit Schatten zu laufen, aber das Tempo erhöhen konnte ich nicht und stärker verlangsamen wollte ich nicht. So versuchte ich das beste aus der Situation zu machen und erfuhr nebenbei, dass er auch noch die selbe Startzeit wie ich hatte und auch noch die selbe Altersklasse war. Na toll, auf Zielsprint hatte ich überhaupt keinen Bock. Daher entschied ich mich, das Tempo auf dem Neuen Jungfernstieg und in die Großen Bleichen rein moderat zu erhöhen, was wohl reichte, um ihm den Zahn zu ziehen und noch 13 Sekunden abzuknöpfen.

Die Endzeit war mit 47:35 Minuten wenig überraschend, da nur 5 Sekunden langsamer als prognostiziert. Irgendwie langweilig. Wenig überraschend war auch, dass mit Platz 183 die beste aller Einzelplatzierungen herauskam. Freu ich mich trotzdem drüber. Später... Im Augenblick des Überlaufens der Zielmatten auf dem Rathausmarkt war ich einfach nur froh, dass die Anstrengung vorbei war und ich langsam gehen (lassen) konnte.

Fazit: teuer, anstrengend, schmerzhaft und vom Ergebnis her langweilig. Vermutlich starte ich in ein paar Jahren wieder hier ;-)


Statistik

Jahr
Schwimmen
W1
Rad
W2
Laufen
Gesamt
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Gesamt
2003
34:13
4:32
1:15:36
2:47
4:39
4:37
4:39
4:42
4:44
4:36
4:44
4:42
4:49
4:28
47:00
2:44:10
2006
32:01
5:32
1:15:22
2:59
4:23
4:27
4:22
4:22
4:46
4:46
4:45
4:35
4:49
4:28
45:52
2:41:34
2011
32:45
5:35
1:19:44
3:37
4:53
4:53
4:31
4:37
4:57
4:45
4:50
4:46
5:06
4:36
47:35
2:49:17


Höhenprofil:



Man sieht deutlich, dass Ende der ersten Radhälfte trotz nachträglicher Softwarekorrektur noch eine Drift aufgrund von Luftdruckschwankungen in die Messung gekommen ist.




19. Juni
36. Volkslauf im Klövensteen
Pinneberg-Waldenau
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
44:26 Min.
10,1 km
Volkslauf
6. von 13
M40
21. von 192
272
Erlebnisbericht:  Achilles-Sehnen-Stress-Test-Lauf

Mal wieder eine Premiere für mich: den Lauf kannte ich schon lange und hab ihn immer wieder im Fokus gehabt, aber habe in den 10 Jahren, die ich mittlerweile hier oben lebe, nie die Kurve zu bekommen, um dort zu starten. Der Hauptgrund war für mich, dass ich in den Sommermonaten Triathlons bestritten habe und da passte das ganze nicht rein. Ausserdem fand ich die Streckenlänge komisch krumm. Aber einmal ist immer das erste mal und die Vorzeichen waren so, dass ich mich in diesem Jahr für einen Start entschieden habe.

Grund dafür war meine Achillessehne, die gut eine Woche nach dem Lümmellauf den Geist aufgegeben hatte, sprich gereizt war. Und um nichts schlimmeres zu provozieren habe ich gleich die Notbremse gezogen und schweren Herzens drei Monate komplett aufs Laufen zu verzichtet. Im April ging dann schon wieder das Radfahren und seit Mai belaste ich die Sehne wieder mit dezentem Lauftraining. Nicht zu schnell und auch nicht zu lang habe ich die Trainingseinheiten gewählt.

Und heute war der erste Tag, an dem ich mal wieder Wettkampftempo und -athmosphäre fühlen wollte. Da ich die Wochen vorher eher im 5er-Schnitt durch die Gegend getrabt war, wollte ich jetzt versuchen, einen 4:30er Schnitt zu halten. Das Wetter hierfür war fast optimal. Die Temperatur hatte sich im Vergleich zu den Vorwochen auf 13°C abgekühlt und der angekündigte Regen beschränkte sich auf eine kurze Phase vorm Einlaufen. Etwas störend war der leichte Wind aus Südwesten.

Der erste und der letzte Kilometer führten über Asphalt, der Rest der Strecke ging über größtenteils geschotterte Waldwege. Unten im Höhenprofil sieht man gut die Rampe direkt nach dem Start, wo man die Überführung über die L103 überwinden musste. Da war für den ersten Adrenalin- und Laktatschub gleich gesorgt. In der Spitzengruppe liegend ging es für mich dann auch gleich ordentlich los. Ich konnte das Feld gut durchzählen und registrierte mich an Position 17. Nachdem der erste Kilometer zügig für in gewohnten 4:03 Minuten vorbeiging, ging es rechts in den Wald. Und die Wege waren nicht einfach zu Laufen. Immer musste man darauf achten, wo man seine Füsse hinsetzte. Das schöne an dieser Strecke sind die längeren Geraden, auf denen man schön sein Tempo laufen kann, ohne dass man durch Kurven aus dem Tritt gebracht wird.

Nach dem zweiten Kilometer in 4:12 Minuten pendelte sich mein Tempo bei 4:30 Minuten ein. Das war genau das, was ich im Moment über diese Distanz abrufen kann, ohne anschließend den Heldentod zu sterben ;-). Die Positionen wechselten immer mal wieder. Ganz selten schob sich mal jemand vorbei, so dass ich langsam von Platz 17 auf 21 zurückrutschte. War mir auch im prinzip egal, da es mir bei diesem Testlauf auf mein Tempo und die Belastung für die Sehne ankam. Aber verwundert war ich schon, dass sich von hinten nicht mehr an mir vorbeischoben. Da bin ich vom Betriebssport ganz andere Dinge gewohnt.

Der letzte Kilometer wurde noch mal richtig fies. Endlich wieder auf Asphalt angekommen wurden wir quasi von hinten an die Überführung herangeführt und mussten uns in einem 360°-Bogen hochquälen. Gut, dass ich die Ecke beim Warmlaufen gesehen hatte, da wusste ich, was auf mich zukam. Das letzte Stück ging dann schön bergab bis ins Ziel.

Hat Spass gemacht, sich mal wieder ordentlich zu belasten. Den 4:30er-Schnitt habe ich mit 4:24 Min./km deutlich unterschritten, was mir während des Laufens gar nicht bewusst war. Aber das ist auch eher sekundär. Wichtig ist, dass die Achillessehne stabil bleibt. Wir werden sehen ...

Höhenprofil:






16. Januar
33. Lümmellauf
Ahrensburg
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
1:28:00 Std.
19,3 km (*)
Volkslauf
13. von 62
M40
42. von 270
271
1:26:15 Std.
19,3 km (*) Volkslauf
14. von 53
M40
50. von 291
<-- 2009
1:25:35 Std.
19,3 km (*) Volkslauf
14. von 48
M35
56. von 289
<-- 2006
1:29:29 Std.
19,3 km (*) Volkslauf
19. von 56
M35
99. von 317
<-- 2005
23:30 Min.
5,3 km
Volkslauf
3. von 8
M35
26. von 218
<-- 2005
1:25:25 Std.
19,3 km (*) Volkslauf
10. von 46
M35
48. von 287
<-- 2003
(*) laut Garmin FR 305 18,7 Kilometer
Erlebnisbericht:  ware' schwach wie eine Flasche leer

Diese einleitenden Worte von Giovanni Trapattoni beschreiben das Ergebnis des heutigen Tages ausgezeichnet. Ich bin ganz froh, dass ich kein Widder bin, denn in einem lustigen Horoskop, dass ich vor ein paar Jahren gelesen hatte, hieß es für dieses Sternzeichen unter anderem, 'Sie planen unentwegt zukünftige Erfolge, um sich nicht mit den gegenwärtigen Pannen auseinandersetzen zu müssen'. Wie gesagt, gut, dass ich kein Widder sondern Stier bin, sonst käme ich jetzt in Zugzwang ;-)

Dabei hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl vor dem Lauf. Meine Taktik war, auf Grundlage der vom Garmin ermittelten Kilometerdaten einen Schnitt von 4:34 Minuten/Kilometer zu laufen, um meine Bestzeit aus 2003 anzugreifen. Parallel dazu hatte ich mir das Höhenprofil genommen und auf den abfallenden Passagen einen schnelleren Schnitt eingeplant, um später Luft für den anspruchsvolleren zweiten Rundenteil zu haben.

Vom Start weg ging es auch gut los. Bei bedeckten, angenehm warmen  9°C hatte ich erstmalig in diesem Jahr eine kurze Hose gewählt. Von mir aus kann der Fühling kommen :-) Die leichtere Hälfte der ersten Runde stimmte mich zuversichtlich. Die 5 Kilometer gingen mit 21:56 Minuten durch, womit ich einen satten Vorsprung von 56 Sekunden auf den 4:34er-Schnitt rausgelaufen hatte. Das wurde dann auf dem zweiten Teil etwas verbraucht, aber am Ende der Runde blieben 22 Sekunden als Polster übrig.

Anfangs der zweiten Runde merkte ich dann, dass es deutlich anstrengender wurde. Den 4:34er-Schnitt konnte ich mit Mühe knautschen, allerdings nur bis Kilometer 13. Danach hatte ich das Gefühl, als wenn mein 'Kraft-Stecker' gezogen wurde und ich das Tempo nicht mehr drücken konnte. So verfiel ich dann in ein für mich angenehmeres Joggingtempo zwischen 4:50 und 5:30 pro Kilometer. Die 5:30 entstanden am letzten Hügel, den ich zwar langsam, aber immer noch im Laufschritt bewältigte, obwohl ich doch so gerne gegangen wäre.

Auf der Zielgeraden überholten mich noch ein paar Zeitgenossen. Einer rief mir zu, dass er den Spruch auf meinem Shirt cool fände (grins) und schob sich dann langsam an mir vorbei. Als ich ein Keuchen hinter mir hörte, dass eindeutig nicht männlich war, dachte ich mir, dass das die erste Frau sein könnte, denn im Vorwege gatte ichkeine vor mir gesehen. Und da ich heute keine Lust auf Gentleman hatte, wurde schnell noch das Tempo hochgerissen, zwei Läufer vor mir eingesackt und keine(n) mehr vorbeigelassen ;-)

Streckenkarte:


Höhenprofil 9,7/19,3 km:



Höhenprofil 5,3 km: