Heute stand der 5. Lauf der
BSV-Crosslaufserie an. Ein weiteres Mal im Volkspark, aber ein wenig anspruchsvoller als vor zwei Wochen an der Spielwiese. Zusammen mit den üblichen Verdächtigen, sprich Heidi, Iris, Jens, Michael und Danny verteilten wir uns auf die drei verschiedenen Läufe.
Schon beim Einlaufen merkte ich, dass ich leistungsmäßig nicht ganz so gut drauf war. Die Anstiege machten überhaupt keinen Spaß und eine leichte Tempoverschärfung fühlte sich überhaupt nicht gut an. Daher entschied ich mich, das Rennen ein wenig taktischer anzugehen, als sonst.
Um 14 Uhr sollte es für die Kurzstreckler losgehen. Auf dem Weg zum Start sah ich wieder Sönke antreten, der mir bereits vor 14 Tagen die Butter vom Brot bzw. die Bronzemedaille bei den Meisterschaften abgeluchst hatte, als er mich an der letzten Steigung stehengelassen hatte. Und so schlapp, wie ich mich fühlte, würde es vermutlich heute wieder so sein. Falls meine Taktik nicht aufgehen sollte.
Direkt nach dem Start hatte ich mir vorgenommen, bis zur unliebsamen ersten Steigung ordentlich Tempo aufzunehmen. Das gelang schon mal ganz gut und ich zählte 9 Leute vor mir. Das änderte sich kurz danach, da ich nun einen Gang zurückschaltete und versuchte, den Anstieg ohne große Sauerstoffnot hochzutippeln. Auch das klappte gut, so dass ich die folgende Delle mit der weiteren kleinen Steigung ganz passabel bewältigen konnte.
Gut, die Luft war bis dahin schon recht knapp geworden, aber es war ok. Zumal jetzt ein schönes langes Gefällstück auf uns wartete, auf dem ich konsolidieren konnte. Dabei passierte ich den ersten Kilometer in 4:40 Minuten. Nach dem Kreuzen der August-Kirch-Straße wartete eine weitere kleine Steigung auf uns, die ich im flacheren Teil noch recht zügig laufen konnte. Als es dann steiler wurde, drosselte ich ganz bewusst mein Tempo, was dann sogar bis auf 6:40 Minuten absackte, mir aber half, den nötigen Sauerstoff reinzubekommen.
Bis zur zweiten Kilometermarke, die ich ebenfalls in 4:40 Minuten passierte, hatte ich mich gefangen und konnte mein normales Tempo wieder halten. Hier hatte ich erstmalig einen Blick für die Natur und ließ mich gewissermaßen von der Sonne durch den Wald schieben. Das war richtig klasse. Unbehelligt von anderen Läufern konnte ich meinen Streifen durchziehen. Bzw. deutete sich am Horizont an, dass ich langsam aber stetig auf einen Kollegen in weißem Trikot aufschließen konnte.
Das war mir aber in dem Moment egal, weil ich genug mit dem Tarieren von Geschwindigkeit und Sauerstoffbedarf zu tun hatte. Aber am Tutenberg-Rondell hatte ich ihn gestellt und passierte mit ihm den dritten Kilometer in 4:44 Minuten. Mir war wichtig, ihn hinter mir zu lassen, um auf der anschließenden Singletrailpassage ohne Bremsläufer vor mir wieder taktisch laufen zu können.
Ich reduzierte hier das Tempo leicht, um etwas Sauerstoff zu bunkern. Was natürlich zur Folge hatte, dass ich dadurch Nachfolgende "anlockte". Direkt nach dem Singletrail ging es kurz steil runter und sofort wieder rauf. Ich hörte einen Streckenposten sagen "bleib dran", daher wusste ich, dass ich jemanden im Schlepptau hatte, der sich auf dem Singletrail angepirscht hatte.
Oben auf der letzten Kuppe angekommen schob sich ein rotes Trikot an mir vorbei und mir war klar, wer das war. Ich presste nur kurz raus "Heute nicht, Sönke" und zündete meinen Turbo. Sönke lachte kurz und ließ mich ziehen. Den Zielhang runter gab ich ordentlich Gas, um die Angriffsfläche so klein wie möglich zu halten. Als ich im Augenwinkel sah, dass alles save war, ließ ich es bis zur Zielmatte austrudeln und war froh, dass sich meine pfeifenden Lungenflügel endlich beruhigen konnten.
Fazit zum Lauf: trotz leichter Schwäche während des Laufes und mit Kraftanstrengung zum Ende einen zweiten Platz in der Alterklassenwertung erkämpft. Das war gut und erhöht die Vorfreude auf
den nächsten Serienlauf direkt vor meiner Haustür.
Zur kompletten Bildergalerie geht es hier lang.
Streckenkarte (Anklicken für Details)Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0Höhenprofil Kurzstrecke