Zuerst war doof. Und zwar regnete es in einer Tour als ich um 5:17 Uhr morgens aufstand. Trotzdem ließ ich mir die Hoffnung nicht nehmen, dass in den verbleibenden viereinhalb Stunden das Wetter in Bad Oldesloe besser werden würde. Für mich war es nach 2009 und 2013 die dritte Teilnahme bei dieser kleinen, knuffigen Veranstaltung, die ich echt ins Herz geschlossen habe.
Die 45 Minuten Fahrtweg waren schnell überstanden und ich meinte, dass der Regen schon ein klein wenig nachließ. Außerdem war es mit 14°C recht angenehm, so dass ich mich recht schnell entschieden hatte, die Regenjacke beim Radfahren wegzulassen und nur im Einteiler zu fahren. War letztendlich auch die richtige Entscheidung, wie sich noch zeigen wird. Ich war dieses mal übrigens so früh da, dass ich die Helfer noch beim Zusammenschrauben der Fahrradhalter beobachten konnte. Auch die Startnummernausgabe war noch nicht besetzt, so
dass ich mich noch etwas gedulden musste. Naja, Entspannung im Auto ist auch ganz nett.
Deutlich besser als im letzten Jahr klappte die Akkustik bei der Wettkampfbesprechung. Aber da sie erst um 9:35 Uhr statt 5 Minuten früher startete, gab es zum Ende hin wieder viel zu wenig Zeit zum Einschwimmen. Daher stahl ich mich zusammen mit ein paar anderen etwas früher zum Strand, um die angekündigten 19°C Wassertemperatur zu testen. Das war sehr angenehm.
Im ersten Moment hatte man den Eindruck, in eine warme Badewanne zu steigen. So kam ich denn auch dazu, den Neo in die richtige Position zu bringen, damit er mich nicht wie im letzten Jahr so stark behindert und ausbremst. Und nachdem dann alle anderen auch aus dem Wasser waren konnte es um 10:00 Uhr losgehen.
Zuerst war doof. Obwohl ich wirklich nicht viel Getümmel um mich rum hatte hab ich mich nicht sehr wohl gefühlt. Das lag in erster Linie daran, dass ich nicht genug Luft bekam, zum einen wegen der plötzlichen Anstrengung, zum anderen wegen der Enge um meinen Brustkorb, ausgelöst durch den Neo, die zusätzliche Einteilerschicht und den doch recht stramm sitzenden
Pulsgurt. Als mir dann noch ein Kollege in die Bahn schwamm, musste ich Tempo rausnehmen, ihn schwimmen lassen und zu Atem kommen. Bis zur Wendeboje brauchte ich 5:44 Minuten und war damit eine dreiviertel Minute schneller als im Vorjahr.
Nach der Boje hatte ich freie Bahn, zwar keinen Wasserschatten vor mir, aber ich konnte viel besser dran lang ziehen. Daher konnte ich wieder mein geplantes Tempo aufnehmen und brauchte für den Rückweg nur 5:13 Minten. Als ich am Strand angekommen die Splitzeit nahm bemerkte ich noch gar nicht, dass ich mit 11:02 Minuten sogar 34 Sekunden schneller war, als bei meiner Bestzeit in 2009. Naja, es hinkt ein bisschen, denn 2009 war Neoverbot und ich war nur mit Einteiler geschwommen.
Nach Luft schnappend ging der erste Wechsel in 1:56 Minuten ohne weitere Vorkommnisse über die Bühne. Der Regen hatte in der Zwischenzeit tatsächlich aufgehört, so dass lediglich die
Straßen nass waren und in den Kurven echt aufgepasst werden musste. Auf der ersten Runde kämpfte ich immer noch mit Schnappathmung, insbesondere an den Anstiegen. Da war die Blutstpende vor gut zweieinhalb Wochen wohl noch nicht ganz überstanden. Ich versuchte einen Zustand knapp unterhalb der Atemnot zu erreichen, was wegen des wechselnden Profils nicht so einfach war.
Nach Ende der ersten Runde war die Splitzeit 15:03 Minuten und damit nur 12 Sekunden besser als im Vorjahr. Ich war etwas enttäuscht, da ich vom Gefühl her meinte schneller sein zu müssen. Aber hügeliges Gelände und Tempofahrten habe ich im Vorwege nicht trainiert, daher war die Zeit schon gerechtfertigt. Die zweite Runde lief besser, da ich die Athmung besser unter Kontrolle hatte. Demzufolge war die Splitzeit von 14:35 Minuten schon etwas erfreulicher.
Weniger erfreulich war die dritte Runde. Gleich zu Beginn überholte mich ein Athlet mit einem Lutscher im Schlepptau. Ich dachte erst, die sortieren sich gleich nach dem Überholvorgang, aber als das nicht der Fall war, rief ich dem zweiten zu, dass er gefälligst Abstand zum Vordermann halten solle. Als das nicht passierte fuhr ich neben ihn und fragte, ob er schlecht hören würde und dass er mit seinem unfairen Verhalten aufhören soll. Aber machte einen auf Benny Hill, grinste nur und ließ sich nicht abbringen.
Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch zog ich den Überholvorgang weiter durch und versuchte die beiden hinter mir zu lassen. Aber gut 2 Kilometer vor Ende überholte mich ein Trupp Leute und selbstverständlich der Lutscher mittendrin. Kurz zuvor hatte ich noch eine Schrecksituation zu überstehen. Ein anderer Fahrer rief mir von hinten zu, dass ich rechts fahren solle, weil er überholen wollte. Gesagt, getan. Direkt vor einer S-Kurve schoss der Kollege mit der tätowierten Wade an mir vorbei, war wohl zu schnell und kam durch den Schwung erst auf den Schotterstreifen und dann noch weiter auf die Grasfläche. Der Graben neben ihm kam immer näher, aber er schaffte es mit Riesenglück nicht dort einzusteuern.
Vermutlich aufgrund des zusätzlichen Adrenalins war die Runde bereits nach 14:22 Minuten zu Ende. Der zweite Wechsel war ganz zügig, aber da der Veranstalter die Laufwege zum Vorjahr erneut geändert hatte, wusste ich nicht genau, wo ich abstoppen sollte. Daher habe ich die Zeit von 1:23 so geschätzt, dass der anschließende Laufkilometer eine realistische Zeit hatte (4:18 Min. wären dann doch etwas zu schnell gewesen ;-). Ist ja eh nur für meine interne Buchhaltung.
Ausgangs der Wechselzone hatte ich dann auch gleich Benny Hill wieder vor mir. Er war schnell eingeholt und im Vorbeilaufen konnte ich mir die ironische Anmerkung nicht verkneifen, dass sich sein Lutschen ja richtig doll gelohnt hat. Als das Thema abgehakt war, ging es an die eigentliche Aufgabe. Ich versuchte, trotz latenter Atemnot das Tempo so hoch wie möglich zu halten. Dabei lag der Schnitt immer so zwischen 4:30 und 4:45 Min./km. Besser ging heute nicht.
Schon von Beginn an hatte ich einen Läufer im Gepäck, der sich partout nicht abschütteln ließ. Wurde ich an Steigungen langsamer, passte er sich an und von Tempoerhöhungen ließ er sich ebenfalls nicht beeindrucken. War auf jeden Fall ganz gut, mal so geschoben zu werden und das Tempo hoch halten zu müssen. Unangenehm war nur, dass mir zwei Kilometer vor dem Ende doch etwas schlecht wurde, was wohl an meinem zu vollen Magen gelegen hat.
Auf der Zielgerade ließ ich den Kollegen auflaufen, wir schnackten ein paar Sätze und erhöhten gemeinsam das Tempo. Erst beim Blick in die Ergebnisliste sah ich, dass er ein Starter der Hobbygruppe war und gar kein direkter Konkurrent. Die 7 Kilometer laufen gingen in geschätzten 32:47 Minuten vorbei und die Endzeit blieb bei 1:31:07 Stunden stehen. Zwar nicht wie gewünscht unter 1:30, aber trotzdem deutlich besser als im vergangenen Jahr. Das fand ich schon mal ganz gut. Bleibt zu hoffen, dass die nächsten vier Wochen alles nach Plan verläuft, damit ich dann mein 25jähriges Triathlonjubiläum feiern kann :-)
Daten (handgestoppt):
|
Schwimmen |
Wechsel 1 |
Radrunde 1 |
Radrunde 2 |
Radrunde 3 |
Wechsel 2 |
Laufen |
Länge (km) |
0,5 |
|
7,4 |
7,4 |
7,4 |
|
7 |
Gesamtzeit (Min.) |
11:02 |
12:57 |
28:00 |
42:35 |
56:57 |
58:20 |
 1:31:07 |
2013 |
13:21 |
15:20 |
30:35 |
45:50 |
1:01:04 |
1:02:30 |
 1:34:30 |
2009 |
11:36 |
13:29 |
27:38 |
41:35 |
55:25 |
56:20 |
 1:28:56 |
Splitzeit (Min.) |
11:02 |
1:56 |
15:03 |
14:35 |
14:22 |
1:23 |
32:47 |
2013 |
13:21 |
1:59 |
15:15 |
15:15 |
15:14 |
1:26 |
32:00 |
2009 |
11:36 |
1:53 |
14:09 |
13:57 |
13:50 |
0:55 |
32:36 |
Schnitt (Min./km) |
|
|
2:02 |
1:58 |
1:57 |
|
4:41 |
2013 |
|
|
2:04 |
2:04 |
2:04 |
|
4:34 |
2009 |
|
|
1:55 |
1:53 |
1:52 |
|
4:39 |
Schnitt (km/Std.) |
|
|
29,5 |
30,5 |
30,9 |
|
12,8 |
2013 |
|
|
29,1 |
29,1 |
29,1 |
|
13,1 |
2009 |
|
|
31,4 |
31,8 |
32,1 |
|
12,9 |
Puls (bpm) |
141 |
146 |
147 |
147 |
151 |
155 |
157 |
2013 |
147 |
156 |
142 |
132 |
131 |
146 |
161 |
Temperatur (°C) |
19 |
15 |
16 |
17 |
18 |
18 |
19 |
2013 |
18 |
16 |
17 |
16 |
17 |
15 |
18 |
2009 |
24 |
23 |
22 |
23 |
23 |
23 |
26 |
StreckenkarteHöhenprofil Rad-/Laufstrecke