Ich habe den Eindruck, dass der Lauf auf der Billerhuder Insel, den ich
in 2016 erstmalig bestritt, zu einer liebgewonnenen Gewohnheit wird. Und das liegt nicht daran, dass ich im letzten Jahr das Ding gewinnen konnte, sondern vielmehr an dem entspannten Ambiente einer winzig-kleinen Low-Budget-Veranstaltung auf einem schönen Rundkurs mit Gleichgesinnten.
Und dass ich den letzten Lauf in der Altersklasse M45 mit einer Titelverteidigung abschließen würde, hätte ich im Vorwege auch nicht gedacht. Zumal ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich stolz auf die erreichte Zeit bin. Aber hey, wenn kein Schnellerer am Start ist, dann solls halt so sein :-)
Das Rennen selbst war recht unspektakulär für mich. Die Strecke kannte ich ja zur Genüge aus dem Vorjahr und hatte sie nach einer von (für mich) 9 zu laufenden Runden auch wieder drauf. Das Wetter war (wie so oft die letzte Zeit) recht bescheiden. Wobei ich dankbar war, dass es doch nicht zu dem vorhergesagten Dauerregen kam, sondern nur immer wieder ein paar Schauer runterkamen. Und bei 7°C war das Ganze auch einigermaßen auszuhalten.
Ich versuchte mein Tempo irgendwie zu finden, wobei ich ein paar Schwierigkeiten hatte. Zum einen war ich mit "Rücken" am Start, den ich mir über die Feiertage verkorkst hatte, zum anderen war dies ein Testlauf, um mich an mein neues Hydration-Equipment zu gewöhnen. Und das war anspruchsvoller als gedacht, zumal der Rücken sein Übriges dazu beisteuerte.
Unter den ganzen Ultra-Marathonis laufend, die sich 18 Runden an diesem Tag vorgenommen hatten, rangierte ich die ersten 3 Runden auf Platz sechs, wobei mein Schnitt so zwischen 5:30 und 5:50 pendelte. Danach wurde ich etwas langsamer und ein weiterer Ultra-Marathoni im Mauerweglauf-Trikot überholte mich.
Und dann war das Rennen auch schon zu Ende. Ich hätte eigentlich noch so für mich ein paar Runden dranhängen wollen, aber aus Rücksicht auf meinen Rücken beließ ich es bei den 9 Runden, trug meine Zeit in die ausgelegte Liste und wollte mich schon fast vom Acker machen. Aber da hatte Melanie etwas dagegen, die kurz nach mir finishte.
Sie sah, dass ich noch keine Medaille genommen hatte, schnappte sich eine und hängte sie mir kurzerhand um den Hals. Eine schöne Geste, für die ich mich bedankte, um danach beschwingt den Heimweg anzutreten.
Screenshot Ergebnisliste
Streckenkarte (Anklicken für Details)Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0