Nachdem ich Ende November den
Adventslauf in Ratzeburg erkältungsbedingt absagen musste, wollte ich unbedingt noch eine ähnliche Streckenlänge in diesesm Jahr laufen. Die Auswahl an Läufen im Dezember ist sehr übersichtlich und so stieß ich nach kurzer Recherche auf die Serie der Fun & Erlebnismarathons (FEM) von Christian Hottas. Christian ist ein cooler Typ. Vielläufer und Marathonsammler, da liegt es schon nah, seine eigenen Läufe und Laufserien auszurichten.
Das Startfeld ist in der Regel überschaubar und setzt sich aus anderen "Laufverrückten" zusammen, die gerne Marathons sammeln oder lange bis ultralange Strecken laufen wollen.
Dahingehend fühlte ich mich ein wenig deplatziert, als einer von 5 vorangemeldeten Halbmarathonläufern an den Start zu gehen. Aber die anderen hatten keine Berührungsängste, als wir uns am Start auf der Billerhuder Insel sammelten. Etwa 20 Leute hatten sich am Silvestermorgen um 10 Uhr eingefunden, um die kleine Insel 9 oder 18 Mal zu umrunden.
Aufgrund einer Nachmeldung ging es etwas später los, was Christian aber souverän meisterte und nach einer kurzen Ansprache startete der Lauf sehr unspektakulär mit einem "Auf die Plätze - Fertig - Lohos". Hier hätte ich mir an diesem Tag schon eine Rakete oder einen Silvesterknaller als Starthilfe gewünscht ;-)
Gleich nach dem Start setzte sich eine Frau an die Spitze und alle anderen reihten sich dahinter ein. Da ich die Strecke noch nicht kannte, klemmte ich mich dahinter, da das Tempo zwischen 5:10 und 5:20 ganz angenehm war. Helmut schloss zur Führenden auf und sie unterhielten sich ein wenig, was zur Folge hatte, dass die Geschwindigkeit ordentlich schwankte. Aber interessant war es schon, den beiden Ultraläufern zu lauschen.
Nach den ersten 2,41667 Kilometern war die erste Runde schon beendet. Hier registrierte ich eine 12:51 und dachte, es wäre doch ganz nett, alle Runden unter 13 Minuten zu laufen. Das klappte auf Runde 2 auch ganz prima in 12:44, während ich immer noch den beiden auf den Fersen war. Die Strecke selbst war schön, immer das Wasser auf der linken Seite und die Kleingartenkolonie auf der rechten Seite lassend mussten wir nur gelegentlich entgegenkommenden Autos ausweichen. Ansonsten hatten wir freie Bahn.
Auf Runde 3 störten mich die Temposchwankungen, weswegen ich es vorzog, die beiden Führenden zu überholen. Mittlerweile hatten wir bereits andere Teilnehmer eingeholt und trabten kurz grüßend an ihnen vorbei. Helmut schloss zu mir auf und wir begannen uns zu unterhalten. Währenddessen schob sich die schnellste Frau wieder vorbei. Durch das Gequatsche sank das Tempo von 13:04 auf 13:18 und dann 13:23. So machte ich mich in Runde 6 auf die Verfolgung der Führenden und hatte sie am Ende der Runde bereits eingeholt. Helmut wählte ein langsameres Tempo, da er die kompletten 18 Runden laufen wollte.
12:44 standen auf der Uhr und 3 Runden lagen noch vor mir. Da ich mich gut fühlte, versuchte ich das Tempo noch ein wenig zu steigern. Runde 7 ging mit 12:39 durch, Runde 8 in 12:38. Da ich zum Ende hin nicht unbedingt überholte werden wollte, zog ich noch ein bisschen stärker an und beendete die letzte Runde in 12:13. Den Halbmarathon kurz vorm Ziel hatte ich in ca. 1:52 Std. passiert, das Ziel letztendlich in 1:55:33 Std. Schnell die Zeit in die ausliegende Liste eingetragen, noch kurz mit dem zweitplatzierten geschnackt, ein paar Fotos geschossen und danach ging es schon wieder nach Hause.
Das hat Spaß gemacht, dort zu laufen. Die Truppe um Christian ist sehr sympathisch und dass ich auf meine alten Tage noch einen Lauf gewinne, war mehr als überraschend. Hier war ich bestimmt nicht das letzte Mal.
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