Schon zwei Wochen später stand bereits der dritte und letzte Serienlauf an und wir waren bereit. Allerdings hatte es in der Zwischenzeit reichlich geschneit, so dass der eh schon schwere Kurs noch anspruchsvoller wurde. Sicherheitshalber hatte ich mir mit 12mm-Spikes quasi kleine Dolche unter die Fußballen geschraubt, um eine bessere Traktion zu bekommen.
Ich versuchte in dem Läufergewühl die altbekannten SuS-Enniger-Konkurrenten zu erspähen, aber die hatten sich wohl frei genommen. So wuchsen meine Chancen auf den Kreismeistertitel, dachte ich und wurde noch nervöser, als ich es eh schon war. Auffallend waren auf jeden Fall die vielen Blau-Weißen, die schnell als Marathonis identifiziert wurden. Und da wo Uwe Olschewski zu finden war, war in der Regel sein Sohn
Marc nicht weit. Mit Marc entwickelte sich in jungen Jahren eine Art Flip-Flop-Rivalität, da er ein Jahr jünger war als ich und mal in der gleichen Altersklasse Konkurrent war und mal nicht.
Und dieser Marc schickte sich nun an, mir die schon sicher geglaubte Kreismeisterschaftsbutter vom Brot zu nehmen, in dem er ein Tempo vorlegte, was ich beim besten Willen nicht mitgehen konnte. Daher beharkte ich mich mit
Ralf beim Kampf um Platz 2 im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Durchschlägeln auf einem einsamen Singletrail konnte Ralf sein neugieriges Knie nicht zurückhalten und machte Bekanntschaft mit meinen 12mm-Macheten unter den Füßen. Gut, dass nichts
Schlimmeres passiert ist, das hätte auch die Teamwertung gefährden können.
Ich weiß nicht ob dadurch oder was anderem, jedenfalls konnte ich Ralf abschütteln und mir den Vizekreismeistertitel im Crosslauf sichern. Ralf landete auf Platz 3, direkt dahinter kam Kalli ins Ziel, so dass wir mit 9 Punkten Kreismeister in der Mannschaft wurden. Das war doch alle Mühen und Schmerzen wert, oder Ralf ;-)