Michael ist der Kopf dieser Veranstaltung, den ich schon seit 20 Jahren kenne. Damals waren wir Trainingspartner in der Triathlonabteilung des VfL Pinneberg und nahmen an dem ein oder anderen Lauf oder Triathlon teil. So ganz haben wir uns nach meinem Austritt beim VfL in 2008 nicht aus den Augen verloren, sei es bei verschiedenen BSV-Crossläufen oder wenn ich seiner Bitte nachkam, Lauftermine auf meinen Seiten zu veröffentlichen.
So richtig aufmerksam auf diesen Lauf wurde ich vor zwei Jahren, als meine Frau und ich bei einer Radtour durch das Tangstedter Hinterland auf Streckenmarkierungen und ein großes Plakat stießen und sich die Lust regte, hier mal an den Start gehen zu wollen. Ein Jahr später hatte ich mich für den angebotenen Halbmarathon angemeldet, den ich aber wegen Unpässlichkeit canceln musste und stattdessen eine Woche später
mit Danny durch das schöne, aber regnerische Alstertal laufen durfte.
Demzufolge hatte ich hier noch eine Rechnung offen und mich relativ kurzfristig für die Kurzstrecke über 4 Kilometer angemeldet. Das Wetter war am heutigen Tag für Strandgänger perfekt, aus läuferischer Sicht eher suboptimal. Die Temperatur lag bei molligen 29°C, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und es wehte ein Hauch von einem Lüftchen, was man nur spürte, wenn man sich darauf konzentrierte.
Nun gut, die Bedingungen waren für alle gleich, als wir um 14:10 Uhr auf die Strecke geschickt wurden. Wir, das waren 15 Kurzstreckler, 10 Langstreckler über 9 km, 3 Halbmarathonis und 3 Walker. Direkt auf den ersten 100 Metern überholte ich die kleinen Orgelpfeifen, die traditionell bei einem solchen Dorflauf die erste Startreihe bevölkern und lag damit in Führung. Ganz ungewohnt und irritierend.
Das währte allerdings nicht lange, denn ein flotter M30er schob sich an mir vorbei und legte ein Tempo vor, dass ich nicht mitgehen konnte. Ich versuchte derweil ein lockeres Tempo zu finden, hatte aber echte Schwierigkeiten damit. Den vor mir laufenden im Blick hatte ich die Hoffnung, dass er an der Streckentrennung kurz vor Kilometer 1 nach links auf die Langstrecke abbiegen würde, was er aber leider nicht tat.
So folgte ich ihm, bog ebenfalls rechts ab in den Jacob-Behrmann-Weg und registrierte bei der ersten Splitzeit eine 4:20. Hups, das war wohl ein bisschen arg schnell, und ich hatte tendentiell das Gefühl, eher langsamer zu sein. Kann aber auch daran gelegen haben, dass es ganz leicht bergab ging. Daher regelte ich auf dem zweiten Kilometer etwas runter, da es hier fast unmerklich, aber ganz leicht wieder hoch ging. Bei Kilometer 2 stand eine 4:45 Min. auf dem "Tacho".
Danach kam mein altes Leiden wieder zum Vorschein, an dem ich schon die letzten drei Wettkämpfe gelitten hatte. "Achilles links" meldete sich, so dass der Schnitt auf Kilometer 3 auf 4:59 Minuten absackte. Ich denke, selbst mit schmerzloser Ferse wäre ich aufgrund der drückenden Hitze kaum schneller gewesen. Übrigens, zwischen Kilometer 1 und 3 gab es Schatten, der ganz angenehm war. Die anderen zwei Kilometer lagen in der prallen Sonne.
Aufgrund meines reduzierten Tempos hatte ich die Vermutung, nun langsam von den Nachfolgenden eingeholt zu werden. Was aber nicht passierte. Trotzdem war ich mir nicht sicher und zog das Tempo trotz Schmerzen im Fuß auf den letzten 500 Metern noch einmal kräftig an, um etwaigen Verfolgern Paroli zu bieten. War gar nicht notwendig, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.
Mein Glückwunsch geht auf jeden Fall an Arne, den schnellen Lokalmatador, der mir auf meine 18:27 Minuten noch 1:50 Minute abgenommen hat. Und Glückwunsch auch an den 9jährigen Fritz, der knapp 1:40 Minute nach mir dritter in der Gesamtwertung wurde. Für 15 Uhr wurde die Siegerehrung festgelegt und obwohl ich mich eigentlich mit dem Rad wieder auf den Heimweg machen wollte, wartete ich ab und erlebte in geselliger Runde eine rührige Ehrung mit Urkundenüberreichung durch Michael.
Danke an dieser Stelle an Michael, den Fotografen Thorsten (ebenfalls ein alter VfL-Kollege), Zeitnehmer Holger und an alle anderen fleißigen Helfer dieser kleinen, aber feinen Veranstaltung, die in Zukunft hoffentlich noch mehr Teilnehmer erwarten darf.
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