Ich fand es richtig klasse, dass sich als Nachfolger für den Crosslauf im Tangstedter Forst die Firma Nordmark-Pharma gefunden hatte, um eine
neue Veranstaltung im Forst Klövensteen auszurichten. Und als ich auch noch sah, dass die endgültige Strecke Teile meiner Traingsstrecken enthielt, war ich total begeistert. Endlich mal wieder ein Event, bei dem ich nicht das Auto bemühen, sondern die gut 6 Kilometer Anfahrt mit dem Rad bewältigen durfte.
Außerdem war das Wetter besser als angekündigt. Es sollte eigentlich bedeckt sein, aber die Sonne, die uns bereits den Vormittag versüßt hatte, ließ sich auch bei kühlen 4°C am Nachmittag immer wieder im Wald blicken. Außerdem blieb der Wind aus, der am vergangenen Mittwoch noch ordentlich geblasen hatte, als ich bei Matsch und Regen einen kleinen Tempotest auf dieser Runde durchgeführt hatte.
Der Test war dahingehend hilfreich, auf der flachen Strecke einmal auszuloten, welcher Geschwindigkeitsbereich für mich sinnvoll wäre. Zumal bei dieser Veranstaltung keine nennenswerten Hindernisse im Weg lagen, wodurch ich unnötige Variablen bei meiner Kalkulation vermeiden konnte. So kam ich zu dem Schluss, einen Zielbereich zwischen 4:25 und 4:30 Minuten pro Kilometer zu avisieren und als Kontrollinstrument in meine Uhr zu programmieren.
Mich an anderen Konkurrenten in meiner Altersklasse zu orientieren, wollte ich mir offen halten. Insbesondere da es sich um den ersten Lauf des Tages handelte, war davon auszugehen, dass alle ausgeruht am Start stehen und daher ein höheres Tempo aubrufen würden, als ich es aktuell mitgehen könnte.
Pünktlich um 13 Uhr ging es für die 130 Kurzstreckler auf die Piste. Die ersten 600 Meter führten über den Babenwischenweg, der gekennzeichnet war von teils matschigem Untergrund. Ich versuchte mich im Feld zu positionieren und erblickte Sönke kurz vor mir, zu dem ich aufschließen konnte.
Danch bogen wir auf den Feldweg 92 und ich war froh, endlich asphaltierten Boden unter den Füßen zu haben. Sönke trabte vor mir her und unser Abstand hielt sich bei etwa 5 Metern. Aber mein Taktgeber am Handgelenk mahnte mich, dass ich mich mit einer Pace von 4:13 nicht
in dem vorher verabredeten Fenster aufhielt. Was ich geflissentlich ignorierte.
Am Ende des Feldweges bogen wir rechts ab auf einen gut zu laufenden, geschotterten Waldweg. Ich war mittlerweile auf Sönke aufgelaufen und er raunte mir zu, dass er mich schon spüren würde. Ich entgegnete, dass ich gleich noch was ganz anderes spüren würde, was ihm einen Lacher entlockte und veranlasste, mit lockerem Schritt davonzueilen.
Ich konnte das Tempo nicht mitgehen und beobachtete auf den langen Geraden, wie er auch noch Frank, den Zweitplatzierten im Gesamtklassement einkassierte. Das war echt beeindruckend. Ich dagegen kämpfte mit der selbst verschuldeten Sauerstoffnot, die mich bei Kilometer 2 kurzfristig sogar auf 4:55 und 500 Meter später sogar auf 5:05 absacken ließ. Wenigsten war die Splitzeit bei Kilometer 2 mit 4:23 Minuten recht flott.
Pumpend wie ein Maikäfer versuchte ich, die Lungen mit Sauerstoff voll zu bekommen, um wieder etwas mehr Fahrt aufnehmen zu können. Kilometer 3 passierte ich in 4:36 Minuten und war heilfroh, auf dem asphaltierten Feldweg 90 angekommen zu sein. Für den letzten halben Kilometer konnte ich mein Tempo sogar auf einen 4er Split hochjubeln, was aber daran lag, dass ich nicht mehr überholt werden wollte und einen knackigen Zielsprint anzog.
Puh, das war ein Kraftakt und in Bezug auf die Renneinteilung weiterhin verbesserungswürdig, aber bei der Endzeit deutlich schneller, als meine Vorgabe. Check. Der nächste Lauf in den Harburger Bergen steht auf einem ganz anderen Blatt und wird mit seinen Anstiegen das komplette Kontrastprogramm zu dieser Veranstaltung sein. Ich freue mich trotzdem auf die nächste Premiere der Crosslaufserie.
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Streckenkarte (Anklicken für Details)Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0