Heute stand als Ersatz für den abgesagten Lauf im Tangstedter Forst das Alternativprogramm des Hamburger Laufladens im Stadtpark an. Und ungeachtet der Tatsache, dass die Strecke de facto ein paar hundert Meter länger war, als in der Ausschreibung versprochen, hatte das Team um Jens Gauger einen tollen Job gemacht und eine fast perfekte Veranstaltung aus dem Ärmel geschüttelt. Well done!
Früher hätten mich ja solche Streckenabweichungen dem plötzlichen Herztod näher gebracht, da ich vermutlich jeden einzelnen Kilometer vorab akribisch geplant hätte und das in die Uhr eingespeicherte Programm durch so etwas ad absurdum geführt worden wäre. Glücklicherweise kann ich heutzutage darüber milde lächeln und mich darüber freuen, dass wir, wie Ulli es im Startblock formulierte dann eben "mehr Strecke fürs gleiche Geld bekommen würden".
Das Wetter tat sein übriges. Die Sonne schien herrlich bei recht kühlen 5°C und ich hatte richtig Bock, mal ohne störende Erhebungen durch die Gegend zu rennen. Versteht mich nicht falsch, die Läufe im Volkspark oder im Bergedorfer Gehölz sind ebenfalls klasse, aber manchmal will ich einfach nur mal meinen Streifen durchrennen, ohne ausgebremst zu werden.
Und heute war mal wieder so ein Tag. Mit 10 Minuten Verspätung (aufgrund der verlängerten Strecke) starteten wir an der 200m-Marke auf der Jahnkampfbahn und liefen dann am Ziel vorbei und rechts aus dem Stadion raus in den Stadtpark. Das Gefühl, auf der Tartanbahn zu laufen ändert sich auch im fortgeschrittenen Alter bei mir nicht und ist einfach geil. Mal schauen, ob das am Ende auch noch so sein wird...
Noch auf der Laufbahn schlängelte sich die Barbe an mir vorbei. Normalerweise, also die letzten Jahre, zeigte mir die schnelle Kurzstrecklerin permanent die Hacken und ließ mich im Ziel mal mehr, mal weniger weit hinter sich. Damit rechnete ich auch heute und wunderte mich, dass ich spielend leicht an ihr dranbleiben und kurz vor dem Abzweig zum Planetarium sogar an ihr vorbeilaufen konnte. Ok, hat ihr wohl heute einer einen gebrauchten Tag angedreht. Der Schlenker am Planetarium längs war beeindruckend, allerdings auch etwas anspruchsvoll, weil hier eine Menge Spaziergänger die Wege belagerten und gerne mal die Ideallinie dicht machten.
Kilometer 1 hatte ich mit 4:29 Minuten passiert und kurz hinter dem Planetarium kam schon Kilometer 2 in 4:40 Minuten. In dem Moment dachte ich, von nun an würde es konditionell bergab gehen, aber das war ein Trugschluss. Vermutlich wegen der fehlenden Steigungen konnte ich wieder Schwung aufnehmen und Kilometer 3 mit 4:30 Minuten abhaken. Den letzten Rest konnte ich vermutlich dank des Kicks, den ich immer auf Tartanbahnen bekomme, noch ein bisschen schneller hinter mich bringen und das Tempo trotz kräftigem Gegenwind auf der Zielgerade auf stramme 3:45 Minuten hochpuschen. Das hat richtig Spaß gemacht.
Kurz nach mir bog auch schon Heidi ins Station ein, die sich im Ziel über ihren Sieg in der W60 freute. Well done!
Streckenkarte (Anklicken für Details)Quelle: Runalyze.com | Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0