Nachdem im letzten Jahr drei Staffeln der Christus-Gemeinde Barmbek-Süd erfolgreich und mit viel Spass am Start waren, war in diesem Jahr das Ziel, die dort aufgestellte Bestzeit zu toppen, außerdem eine vierte Staffel mit Leben zu füllen und dabei noch richtig viel Spaß zu haben. Alle Ziele sind erfolgreich geschafft worden.

In der Frühe lag die Temperatur noch bei frostigen 2°C, als ich mit dem Auto Richtung Norderstedt fuhr, um Jan um viertel vor 7 aufzusammeln. Denn um 7:15 Uhr hatte der unmenschliche Staffelorganisator zum Antreten befohlen und alle fanden sich dann auch pünktlich auf dem Gemeindeparkplatz zum Empfang der Kleiderbeutel und dem gegenseitigen Kennenlernen ein (sofern noch nicht vorher geschehen).

Eine unserer Staffeln, nämlich Staffel 1 war ganz besonders heiß. Sie bestand mit Marco, Alexander und den beiden Daniels ausschließlich aus Jungs unserer Jugendgruppe Connect und hatte sich einiges vorgenommen. Marco, der als Startläufer automatisch als Teamleader ernannt wurde, war beim Zehntel am Vortag unter die ersten 15 gelaufen und unterstrich damit die Ambitionen der Truppe.

Staffel 2 hatte auch eine ganz besondere Geschichte. Bereits im letzten Jahr war Ingrid begeistert von der Staffel und schaffte es, erfolgreich ihre beiden Söhne Olaf und Nils anzulocken und zu vergattern. Und als wohlerzogene Jungs ließen sie beide Ihrer Mutter auch den Vortritt bei der Staffel, sprich Ingrid durfte sich als Startläuferin über die 16,3 Kilometer "quälen", was sie aber ausgesprochen gerne tat.

Eine klassische Mix-Staffel war in diesem Jahr Staffel 3. Eingerahmt von den beiden Männern Jan und Matthias wurden Katrin und Isabell auf den Positionen 2 und 3.

Staffel Nummer 4 bestand fast komplett aus "alten Hasen", wobei die Betonung mehr auf "alt" liegen dürfte ;-) Kai, meine Wenigkeit und Klaus waren bereits letztes Jahr dabei, für Dennis, der unseren Altersschnitt drastisch nach unten zog, war es (wie für Isabell übrigens auch) der erste Lauf-Wettkampf überhaupt (oder hab ich noch jemand vergessen?).

Mit der U-Bahn ging es dann Richtung Start, dieses mal nicht nach St. Pauli sondern zur Sternschanze, da der Start vom Heiligengeistfeld "back to the roots"-mässig zum Messegelände verlegt worden war. Mittlerweile schien die Sonne schon recht kräftig vom fast wolkenlosen Himmel. Die Startläufer/innen verteilten sich auf die zugewiesenen Startblöcke und Dennis und ich brachten deren Kleiderbeutel zur Abgabe.

Pünktlich zum Startschuss waren wir wieder zurück, fanden aber die anderen nicht mehr, so daß wir uns die ersten vier Starterwellen ansahen und uns dann mit der Bahn zum Jungfernstieg aufmachten. Zuerst wollten wir die U3 nehmen, aber die fuhr aufgrund eines "verdächtigen" Päckchens am Schlump nicht, so daß wir alternativ die S21 nehmen mussten. Das Päckchen entpuppte sich später als leerer Karton.

Am Jungfernsteig angekommen konnten wir uns erstmal die Rollies, das Führungsfeld und die Verfolger ansehen, während wir auf unseren Startläufer Kai warteten. Aber zunächst sollte Staffel 1 wechseln. Marco hatte mit knapp 1:06 einen 4:03er-Schnitt hingelegt, was wir in dem Gewühl gar nicht mitbekamen. Irgendwann schoss blitzartig ein Rotschopf vorbei, der vermutlich Marcos Bruder Daniel gewesen sein musste.

Als sich Daniels Rauchwolken verzogen hatten, lief Jan in die Wechselzone ein. Satte 9 Minuten hatte er auf Marco verloren. Die ersten zehn Kilometer liefen wohl noch gut, aber dann kam eine Schwächephase, die den doch recht deutlichen Rückstand erklärt. Jan schickte Katrin auf die Reise und wir, d.h. Klaus in der Wechselzone und Dennis und ich draußen harrten der Dinge.

Mit knapp 22 Minuten Rückstand auf Jan erreichte Kai deutlich gezeichnet, aber immer noch mit einem Lachen auf den Lippen seine Wechselbox und Klaus, der wie ein Hund im Zwinger mit den Laufschuhen scharrend wartete, konnte nun von der Leine gelassen werden. Das war für uns das Signal zum Aufbruch, um zeitig bei unseren Wechselpunkten zu sein. Der Wechsel von Ingrid auf Olaf fand sieben Minuten später ohne unsere Anwesenheit statt.

Mit der U1 ging es für Dennis und mich dann zu unseren Wechseln. Dennis stieg an der Haltestelle Alsterdorf aus und ich fuhr noch eine weiter bis Sengelmannstrasse. In der City Nord angekommen pellte ich mich schnellstmöglich aus meinen langen Klamotten, um nicht den vorzeitigen Hitzetod zu sterben und wollte mich langsam eintraben. Katrin hatte bereits auf Isabell gewechselt, Daniel auf Alexander sowieso und ich wartete nun auf Klaus.

Als ich Klaus erblickte, ging auf einmal alles ganz schnell. Ein paar Fotos gemacht, Chip umgeschnallt, Uhr gestartet und los ging's. Ich musste mich beeilen, denn Olaf hatte auf Klaus Zeit gut gemacht, so dass der Rückstand nur noch dreieinhalb Minuten betrug. Vom Lauf her war es bei mir sehr ähnlich wie im letzten Jahr, auch wenn die Strecke ein klein bisschen anders und 100m länger war. Hab ich eh nicht so mitbekommen, da ich beim permanenten Überholen immer auf die vor mir laufenden achten musste. Ich versuchte, Lücken im Vorwege zu erspähen und mögliche Richtungswechsel zu erahnen, was ganz gut geklappt hat. Die Zeit war leider einen Hauch langsamer als im Vorjahr, aber da will ich mich mal nicht beklagen.

Alexander hatte bereits lange vor uns auf den "zweiten Daniel" gewechselt und Isabell hatte Matthias 16 Minuten vor uns auf die Reise geschickt. Mein Wechsel zu Dennis klappte problemlos, elfeinhalb Minuten nach uns folgte Joachim, der an Nils übergab.

Anschließend ging es für mich nach dem Trockenlegen zielstrebig Richtung U-Bahn, um nicht wie im letzten Jahr den gemeinsamen Zieleinlauf zu verpassen. Da es knapp werden würde und der Bahnhof gerammelt voll war, entschied ich mich, erst eine Station in die Gegenrichtung zu fahren, um dort entspannt einsteigen zu können. Das klappte genauso super, wie der folgende Wechsel auf die U3. Um kurz vor eins war ich an der Feldstraße und hatte mir ausgerechnet, dass Dennis frühestens um 13:06 Uhr vorbeirauschen dürfte.

Den Ordner am Einlass pasierend versuchte ich in der Warteschlange Kai oder Klaus zu erspähen, aber das war unmöglich in dem Gewühl. Daher entschied ich mich, einfach irgendwo auf Dennis zu warten in der Hoffnung, dass die anderen es genauso machten. Zwei Minuten später stand Kai neben mir und sagte, er hätte Klaus auch nicht gesehen. Aber da kam auch schon Dennis angerauscht mit Klaus im Schlepptau. Also alles paletti. Mit Kai in die Läufermenge einsortiert und mit Dennis und Klaus das linke Tor ansteuernd über den fluffig-weichen Teppich durchs Ziel gelaufen. Das hat riesig Spaß gemacht.

Zu den Ergebnissen: die Connect-Staffel mit Marco, Daniel S., Alexander und Daniel M. holte sich den sagenhaft guten 34. Platz (von fast 1.400 Staffeln) in 3:10:36 Stunden. Auf Platz 2 im internen Ranking rangiert die Mix-Staffel 3 mit Jan, Katrin, Isabell und Matthias auf Platz 471 in einer Zeit von 3:50:31 Stunden. Es folgt Staffel 4 mit Kai, Klaus, mir und Dennis auf Platz 873 in 4:08:37 Stunden, knapp vor der Familienstaffel mit Ingrid, Olaf, Joachim und Nils auf Platz 993 in 4:15:43 Stunden.

Fast genauso schön wie der Lauf war das darauffolgende Grillen auf der Gemeindewiese, wo neben den Staffelläufern auch noch die Einzelläufer und Laufgruppenleiter Henrik und Andreas, sowie ganz viele Angehörige teilnahmen. Das Wetter hielt, das Essen war lecker, die Gespräche klasse, nur schade, dass es bis zum nächsten Hamburg-Marathon noch so lange hin ist...

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