Nachdem wir
im vergangenen Jahr aufgrund meiner schwächeren Laufleistung vom zwischenzeitlichen Spitzenplatz bei diesem Staffel-Wettbewerb auf Platz 5 verwiesen wurden, war ich angefressen und wollte diese Veranstaltung einmal im Leben gewinnen.
Vielleicht nicht ganz so heiß, aber von mir entsprechend motiviert waren meine beiden Mitstreiter
Fränky und Ortwin. Da uns
Chris aufgrund beruflich bedingtem Auslandsaufenthalt nicht zur Verfügung stand, stellte ich die Reihenfolge der Staffel ein wenig um, platzierte mich aufgrund der in diesem Jahr gezeigten guten Schwimmergebnisse auf Position eins und besetzte den freigewordenen Laufpart mit Ortwin, einen der stärksten Läufer, den unser Verein aufbieten konnte.
Ich hatte zwar den Eindruck, dass Ortwin als eingefleischter Läufer aufgrund des ungewohnten Ambientes ein wenig fremdelte, aber schnell hatte unsere Begeisterung auch ihn in den Bann gezogen.
Um 11:30 Uhr hatten sich alle versammelt, um 18 Schwimmer auf ihren Bahnen anzufeuern. Mit meinem Neoprenanzug bewaffnet stand ich dort und mir wurde mulmig, da ich plötzlich einen enormen Druck verspürte. Aber mit dem Knall der Pistole verschwand dieser schlagartig und ich kämpfte mich verbissen durch die aufschäumenden Wellen des 50 Meter Beckens.
Bis zur 500 Meter Marke lag ich noch knapp auf einem Sub-16er Kurs. Von dem Trubel um mich rum bekam ich rein gar nichts mit. Die zweite Hälfte wurde ich aber ein klein wenig schwächer, so dass ich am Ende mit 16:11 Minuten eine persönliche Bestzeit erzielte, aber trotzdem ein bisschen unzufrieden war. Eine Zeit unter 16 Minuten oder wenigstens ein bisschen besser als Christophs letztjährig erzielte 16:08 hätte ich mir schon gewünscht.
Zum Ende musste ich "nur noch" aus dem Becken robben und mich zum bereits ungeduldig wartenden Fränky schleppen. Auf Position 7 liegend behauptete ich mich gegen die anderen Schwimmexperten und übergab mit zweieinhalb MInuten Rückstand den virtuellen Staffelstab.
Auf der Radstrecke war Fränky in seinem Element und startete eine furiose Aufholjagt. Bis auf Position zwei kämpfte er sich nach vorne, hatte aber einen schweren Stand gegen einen Radspezialisten aus dem Amateurlager, der sein Team in Führung liegend mit ACHT Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke schickte.
Mir rutschte das Herz in die Hose und immer tiefer, als die Minuten verrannen und Fränky noch nicht am Horizont erschien. Ortwin dagegen wirkte auf mich tiefenentspannt. Entweder war es Selbstvertrauen ins eigene Leistungsvermögen oder ihm war es egal, welcher Platz letztendlich hier raussprang. Ich wusste es nicht, hoffte aber auf ersteres. Wobei 8 Minuten aus meiner Sicht unmöglich erschienen, egalisiert zu werden.
Als Fränky endlich nach 1:17:14 Std. an Ortwin übergab, machte ich mich bereits auf meinen Posten, den wir vorher abgesprochen hatten. Fränky machte sich kurz frisch und bezog seine Position auf der Laufstrecke. So konnten wir zwei, jeweils mit einer Stoppuhr bewaffnet, Ortwin exakt über seinen Rückstand informieren und und ihn anfeuern.
Und dass auf einmal das Unmögliche möglich werden konnte, merkten wir schnell an den immer kleiner werden Abständen zum Vordermann. Denn Ortwin rannte gerade mit einem 3:30er Schnitt hinter jemandem her, der nur 4:30 lief. Das bedeutete, dass er etwa bei Kilometer 7 seinen Kontrahenten gestellt hatte und ihm anschließend seine Kehrseite zeigte.
Von hinten bestand ebenfalls keine Gefahr, obwohl das Team auf Platz 3 sogar einen leicht schnelleren Mann am Start hatte. Daher kämpfte Ortwin weiter, nun allein auf weiter Flur, lief sogar einen Vorsprung von 2:35 Minuten heraus und sicherte den bis dato größten Erfolg unseres LGD Tri-Teams. Wahnsinn!
Für mich selbst war das ein Saisonabschluss nach Maß. Anstrengend war die Zeit, insbesondere im Juli und August mit Wettkämpfen fast im Wochentakt. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt. Heute eine super Zeit geschwommen und dank Fränkys und Ortwins Einsatz auch noch diese Staffel endlich gewonnen. Perfekt :-)
Streckenkarte Laufen (Anklicken für Details)Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0