Was hier jetzt besprochen wird, ist TOP SECRET und darf nicht in die Öffentlichkeit gelangen! Insbesondere das Fotomaterial, das mir zugespielt wurde, unterliegt der absoluten Geheimhaltung und muss nach Kenntnisnahme sofort vernichtet werden ;-)Nichtsdestotrotz bin ich echt beeindruckt, dass ich
bei meinem einzigen Lauf über 3.000 Meter Hindernis so eine gute Zeit lief, die ich selbst ohne Hindernisse vermutlich nicht mehr erreichen werde.
An ein paar Details kann ich mich noch gut erinnern. Im Vorwege haben wir im Training bei
Klaus Basteck in der kompletten Turnhalle einen Rundkurs aufgebaut. Dazu gehörten zwei quergestellte Schwebebalken mit dahinterliegenden Weichbodenmatten, die den Hindernisgraben simulieren sollten. Kam dem Ganzen schon einigermaßen nahe, aber doch nicht so ganz. Jedenfalls drehten wir dort unsere Runden, weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, mal die 3.000-Hindernis bei den Bezirksmeisterschaften zu rennen.
Beim Lauf selbst war ich der einzige von unserer Truppe, die aufgrund des absolvierten Abiturs langsam zerbröselte. Das war mir in dem Augenblick egal, denn ich war voll konzentriert auf meine Aufgabe. Das ich in dem gut besetzten Feld keinen Blumentopf gewinnen würde, war mir eh klar. Trotzdem wollte ich es mal durchziehen.
Ich versuchte mein Tempo zu finden, so wie ich es trainiert hatte. Das klappte bei den ersten Hindernissen auch ganz gut. Gespannt war ich auf den ersten Wassergraben und wie es sich anfühlen würde, elfengleich darüber zu schweben.
Doch recht schnell landete ich im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Boden der Tatsachen, was die beiden
Fotos von der Flug- und
der Aufprallphase deutlich machen. Hammer. Das hätte ich nicht gedacht, dass das einen so zerreißt. Ne Weichbodenmatte ist ein Fliegenschiss dagegen. Aufgrund der entstehenden Aufprallkräfte zog ich es vor, mit beiden Beinen gleichzeitig zu landen. Das sah dann allerdings so aus, als würde ich auf dem Klo sitzen, aber das war mir scheißegal. Mein Gesichtsausdruck spricht Bände, ich wollte nur heil und ohne abgeknickte Gliedmaßen über die Runden kommen.
Die 1.000-Metermarke passierte ich etwa in 3:26 Minuten, bis Kilometer 2 benötigte ich weitere 3:47 Minuten.
Mittlerweile etwas müde geworden ging meine Konzentration in den Keller, was dazu führte, dass ich auf der Gegengeraden mit voller Wucht in das dort stehende Hindernis trat. Das Holz splitterte heftig von meinen Spikes, der Oberkörper folgte zwar der gewünschten Kurve, aber der Rest kam nicht so wirklich hinterher. Strauchelnderweise konnte ich mich nur mit äußerster Mühe abfangen und einen Sturz verhindern.
So glücklich wie ich war ein Teilnehmer hinter mir nicht. Ich hörte später, dass er am Wassergraben hängengeblieben und kopfüber reingeplumpst sein soll. Dahingehend war ich schon mächtig froh, unbeschadet und dann auch noch mit einem tollen 3:43er Schnitt ins Ziel gekommen zu sein. So einen Ritt sollte meiner Meinung nach jeder mal gemacht haben ;-)