Wir waren wie auf Droge und wollten alles mitlaufen, was mit "S" anfing und auf "taffel" endete. Das bekam logischerweise auch unser Trainer
Klaus Basteck mit und ließ seine Connections in der Szene spielen. Er hatte nämlich spitzgekriegt, dass die belgischen Streitkräfte eine Staffel quer durch Soest planten und wollte uns als Gastläufer einschleusen.
Unser damaliger Bürgermeister Helmut Busmann, der gleichzeitig Direktor an unserem ConvoS war, unterstützte unser Begehren tatkräftig. Wir waren an diesem Tag vom Unterricht befreit und durften uns unter die zahlreichen Soldaten mischen.
Bei uns waren schnell 10 Leute zusammengestellt, die zum einen flott unterwegs sein konnten und zum anderen auch nicht besonders viel Lust auf Unterricht hatten. Uli war von uns auserkoren worden, aufgrund seiner Schnelligkeit den Startläufer zu machen und unsere Staffel in eine gute Position zu bringen.
Gelaufen wurde die unten aufgeführte Runde, wobei ich nicht 100% sicher bin, ob sie so stimmt. Ich kann mich nur noch erinnern, dass wir auf dem Domplatz gestartet und dann über die Propst-Nübel-Straße gelaufen sind. Und zurück ging es über die Thomästraße. Falls sich noch jemand erinnern kann, wäre ich über Feedback dankbar :-)
Uli machte seine Sache richtig gut, obwohl er im Startgetümmel mit einem Bodycheck fast zu Boden gegangen wäre. Aber er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und hielt super mit. Auf Platz fünf liegend übergab er den Stab an den zweiten Läufer. Das Rennen war spannend, leider fielen wir Runde für Runde weiter zurück und fanden uns irgendwann auf Platz 17 von 22 Staffeln wieder. Aber Christian Buxot schaffte es, zwei Plätze wieder gutzumachen.
Zum Schluss war nur noch ich dran. Der Wechsel klappte gut, allerdings war ich allein auf weiter Flur. Das Feld hatte sich durch die recht große Runde schon kräftig auseindergezogen. Daher versuchte ich mein Tempo zwar hochzuhalten und unsere Position zu sichern, aber der letzte Biss fehlte wegen mangelnder Konkurrenz. Da wäre durchaus mehr dringewesen.
Die Platzierung am Ende war vielleicht ein wenig enttäuschend, was aber unserer Freude über die Teilnahme an dieser coolen Veranstaltung keinen Abbruch tat.
Der ein paar Tage später erschienene Artikel in der Westfalenpost schockierte mich ein wenig (und einige andere wohl auch), da wegen der Überschrift der Eindruck enstehen konnte, dass wir eine trinkfeste Truppe seien. Dem war selbstverständlich nicht so. Für mich als Anti-Biertrinker ein absolutes No-Go. Putzig fand ich dagegen unser Gruppenbild. Sieht für mich so aus, als wenn wir vergessen hätten unsere Schlafanzüge auszuziehen.