Den Schub für die Schulleichtathletik, den wir uns nach der ConvoS-Crosslaufserie erhofft hatten war eingetreten. Mittlerweile war das Training bei Klaus Basteck verdoppelt worden. Zweimal pro Woche waren ab 15:00 Uhr "die kleinen" dran, während "die Großen" ab 16:30 Uhr folgten. Ralf und ich hingen schon ab 15 Uhr auf dem Sportplatz rum, halfen ab und zu mit, spielten Basketball oder sprangen uns auf der Hochsprunganlage warm.

Für den heutigen Tag hatte unser Sportsaurier, wie sich Herr Basteck selbst immer gerne nannte, erfreulich viele Schülerinnen und Schüler aktivieren können, was man sehr gut an dem untenstehenden Auszug aus der Ergebnisliste erkennen kann. Wir waren heiß auf den Wettkampf und wollten der Veranstaltung unseren Stempel aufdrücken, was wir m.E. auch sehr gut geschafft haben.

Für mich war es das erste Mal wieder über diese Distanz nach Aufstellen des Schulrekordes im vergangenen Jahr. Trainiert hatten wir die Strecken fleißig, sei es im Schulsport, in der Leichtathletik-AK oder bei den Bundesjugendspielen. Dementsprechend selbstbewusst ging ich denn auch in diesen Wettkampf.

Die 100 Meter waren noch ganz ok. Ich meine, dass ich 3. von drei Startern wurde. Aber gegen Uli und Ralf zu verlieren war absolut keine Schande und mit einer 12,5 Ralf 2 Zehntel im Nacken zu sitzen, war im Rahmen.

Doch dann kamen die 1000 Meter, meine Paradedisziplin. Da wollte ich Uli und Ralf schon hinter mir lassen und nach Möglichkeit den Schulrekord weiter verbessern. Die Chancen standen sehr gut. Zusammen mit der Männer-Hauptklasse und den B-Jugendlichen standen wir an der Startline. Gleich von Beginn an setzten sich die eine Klasse höher startenden Mario Jankowski und Klemens Waldikowski an die Spitze und Ralf, Uli und ich klemmten uns mit dem Marathoni Dirk Albrecht (ebenfalls Männer-Hauptklasse) dahinter.

Das Tempo war enorm hoch und ich merkte, dass heute nicht mein Tag war. Die beiden führenden setzten sich schon nach einer Runde leicht ab und die dahinter laufende Dreiergruppe Dirk/Ralf/Uli konnte ich nicht mehr halten. Der Puls war im hochroten Bereich und die drei strahlten eine Power aus, die meine Psyche wegknicken ließ. Daher ließ ich sie ziehen und versuchte lediglich Schadensbegrenzung zu betreiben, um nicht noch von einem B-Jugendlichen überholt zu werden.

Die Zeiten von Uli und Ralf waren wirklich aller Ehren wert. Im Normalfall hätte ich ebenfalls in diesem Bereich laufen können. Wenigstens war ich froh, dass Uli mit seinen 2:49,5 Minuten "meinen" Schulrekord um 1,5 Sekunden verpasst hatte (noch...). Ralfs Lauf muss dagegen einer der schnellsten 1000er seines Lebens (in 2:50,6 Minuten) gewesen sein.

Mit dem Titel des Zeitungsberichtes waren wir nicht ganz einverstanden, zumal der Untertitel suggeriert, dass Uli und Timo für den LCSB gestartet waren. Bei 14:10 Einzelsiegen hätte man eher von einem zähen Ringen sprechen können und wenn man sich das grün markierte ansieht, lag die Dominanz bei den Platzierungen eindeutig beim ConvoS. Für uns war es wieder mal ein Zeichen, dass der Schulsport in der öffentlichen Wahrnehmung nicht ernstgenommen wurde. Aber das sollte sich in drei Tagen ein Stück ändern. Seht selbst...

Bericht (Soester Anzeiger)

Urkunde (100 Meter)

Urkunde (1000 Meter)