Eigentlich sollte es ja "Goldener Oktober" heißen, aber das hat sich irgendwie in den November verschoben. Und dann auch noch bronzefarben. Aber nur, weil ich heute mal wieder einen dritten Platz abstauben durfte. Aber von Anfang an.
Letztes Jahr war ich mit meinem Ergebnis an gleicher Stelle überhaupt nicht zufrieden.
Lest gerne selbst. Ich möchte da echt nicht mehr drüber reden. Seis drum, dieses Jahr stand ich nicht wirklich gut trainiert am Start und hatte nur die kleine Hoffnung, vielleicht das miese Ergebnis vom Vorjahr unterbieten zu können.
Zusammen mit
Iris und Jens startete unsere Kurzstrecke bei frösteligen 4°C und herrlichem Sonnenschein pünktlich um 15:10 Uhr. Als Taktik hatte ich mir zurechtgelegt, durch einen flotten Antritt möglichst weit vorne die Treppen zu erreichen, dann bis zur "Bergspitze" halbwegs locker durchzukommen, um dann die letzten zwei Kilometer Gas geben zu können. So der Plan...
Von Startreihe 3 aus setzte ich mein Vorhaben gleich in die Tat um und war erstaunt, dass ich unter den ersten 10 die Treppenstufen erklimmen und solche Größen wie den Ulli (der ja schon die Lang- und Mittelstrecke in den Beinen hatte, ich weiß) stehen lassen konnte. Oben angekommen scherte ich nach rechts aus, um denjenigen Platz zu machen, die nach der Treppe den Turbo zünden wollten. Bis zum höchsten Punkt bei Kilometer 0,6 überholten mich dann noch etwa 10 Leute (ja, unter anderem auch der Ulli, bei dem ich mir nicht sicher war, ob sein motivierender Spruch nicht vielleicht ironisch gemeint war ;-). Egal, mir fehlte an der Stelle die Puste, um tiefergehender darüber nachzudenken.
Endlich war der höchste Punkt erreicht und ich fühlte mich wesentlich besser und lockerer als noch vor einem Jahr. Den Grund dafür sah ich dann beim Passieren des ersten Kilometers: mit 5:21 Minuten war ich satte 10 Sekunden langsamer als 2021. Ups, da bin ich ja noch schlechter drauf, dachte ich, ließ es aber bergab laufen und versuchte ein wenig wieder zu Atem zu kommen.
Und obwohl ich mich trotz akutem Sauerstoffmangel einigermaßen locker fühlte, war der zweite Kilometer auch nicht wirklich besser. Weitere zwei Sekunden fehlten mir an der Vorjahresdurchgangszeit. Jetzt wäre die optimale Möglichkeit, den Kopf in den Sand zu stecken oder aber, noch besser, einfach abzubrechen und nach Hause zu fahren. Sieht mich ja keiner in der Ergebnisliste, denn piepsen tut es erst auf der Zielmatte.
Aber meine gefühlte Lockerheit verhinderte dergleichen, so dass ich weiter dranlang ziehen konnte. Das Tempo steigerte sich stetig (bis auf die kleine Singletrailpassage vor dem letzten Gefälle) und ich nutzte den letzten Schwung aus, um die Geschwindigkeit auf dem Weg zum Ziel bis auf 3:26 Min/km hochzuschrauben. Was zum Ergebnis hatte, dass ich nicht nur in meiner neuen Altersklasse M55 den 3. Platz belegen, sondern meine Vorjahreszeit um sage und schreibe eine Sekunde unterbieten konnte. Na, der Tag hat sich doch heute gelohnt :-)
Streckenkarte (Anklicken für Details)
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0Höhenprofil
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