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26.04.2015  |  30. Haspa Marathon  |  Hamburg

Glückwunsch zum 30sten
[von Bernd Hegemann]
Dieses Jahr war alles ein bisschen anders. Nachdem ich im letzten Jahr 5 Staffeln gemeldet hatte, begnügte ich mich in diesem Jahr mit nur dreien. In weiser Voraussicht, denn das Interesse innerhalb der Gemeinde war so schwach, dass ich auf externe Unterstützung angewiesen war.

Und die bekam ich in hochkarätiger Form und daher ein dreifacher Dank zum einen an Birger, der mir mit Julius und Uwe die schnellsten in unseren Reihen aus dem NDR-Fundus vermittelte, sowie an Andreas, der sich mutig auf meinen Aufruf im Runnersworld-Forum meldete und blind-date-mäßig aus dem Osnabrücker Sektor zu uns stieß.

Als die Staffeln bestückt und gemeldet waren, mussten nur noch 12 Startbeutel auf der Marathonmesse abgeholt werden. Normalerweise finde ich solche Messen klasse, bekomme ein Kribbeln im Bauch und in den Füssen und staune über die vielen Nettigkeiten, die es käuflich zu erwerben gilt. Nicht so in diesem Jahr.

Ich fühlte mich an den Kommentar erinnert, den ich zu meinem 25jährigen Triathlonjubiläum geschrieben hatte. Das Gefühl lässt sich am besten mit Ernüchterung beschreiben. Mit einer nicht erwarteten Distanz wirkte die Szenerie irgendwie surreal auf mich. Diese Stände, mit dem allerneuesten Schnick-Schnack, Klamotten in schreienden Farben, Pülverchen und Gelchen, die den Läufern einzureden versuchen, dass ohne sie überhaupt nichts geht und eine sich kontinuierlich steigernde Fitness-Technokratie, die versucht, über Tracker, Wearables, Smarties und anderem Gedöns auch den letzten Furz zu scannen und in die nächstgelegene Cloud zu blasen.

Die 12 Startbeutel gerade entgegennehmend kamen schon Birger, Julius und Uwe wie auf Bestellung vorbei und nahmen mir zwei Tüten ab.Die nächsten vier gingen keine 10 Minuten später an Susanne, mit der ich ebenfalls verabredet war. Entsprechend erleichtert machte ich mich auf den Heimweg, um dort die verbleibenden 6 Beutel für die Connecter, Andreas und Klaus vorzubereiten.

Am nächsten Morgen ging es früh für mich los. 5 Uhr aufstehen, um gegen 6:10 Uhr die äußere Schleife über Norderstedt, Poppenbüttel und Saseler Chaussee zu nehmen. In Bramfeld sammelte ich Klaus auf, der sich auf der ganzen Fahrt bitter beschwerte, dass ich gestern beim Mongolen wohl etwas zu viel Knoblauch genascht hatte. Da musste er jetzt durch.

5 Minuten später folgte das Kennenlernen von Andreas an seinem Hotel und weiter gings im Konvoi zur Gluckstraße. Dort wartete bereits Daniel ganz entspannt und Kathrin und Tim folgten kurz hintereinander. Nachdem die Beutel verteilt waren, trennte sich Kathrin von uns und die übriggebliebenen 5 machten sich auf den Weg zur U-Bahn und zum Startgelände.

Der Start war wie immer beeindruckend und selbst das Wissen, in diesem Jahr nicht mitzulaufen hinderte mich nicht daran, eine Gänsehaut zu bekommen. Ich denke, den anderen ging es genauso. Als sich die Menge langsam in Bewegung setzte, machten wir 5 uns auf zum Jungfernstieg, um den Wechsel von Julius auf Uwe zu beobachten. Julius hatte erst wenige Tage zuvor beim Betriebssport auf der Bahn die 10.000 Meter in 32:40,9 Minuten heruntergerissen. Die wollte er heute natürlich nicht toppen, sondern im "lockeren" 4:15er zusammen mit seinem Vater Birger laufen, der den Marathon komplett lief.

Mit 4:08 im Schnitt waren die beiden etwas flotter unterwegs, so dass der Wechsel auf Uwe nach 1:07:28 Std. stattfinden konnte. Die anderen beiden Staffeln hatte ich leider nicht im Visier, aber laut Ergebnisliste folgten die Connecter mit Moritz als Startläufer achteinhalb Minuten später. Weitere sieben Minuten danach wechselte in der "Familienstaffel" Nils auf seinen Bruder Olaf.

Für uns Zaungäste ging es gleich weiter mit der U1 Richtung Norden. Klaus und Tim stiegen Alsterdorf aus, um zum dritten Wechsel zu gelangen, während Andreas und ich eine Station weiter fuhren. Nach ein paar Minuten Wartezeit tauchte Uwe bereits am Horizont auf. Ich hatte den Eindruck, als wenn er alles aus sich rausgeholt hatte, was möglich war. Der Wechsel auf Andreas verlief reibungslos. Der Abstand zu den Connectern blieb in etwa konstant, da Daniel im Schnitt nur eine Sekunde langsamer war als Uwe. Olaf wechselte auf das einzige "Nicht-Familienmitglied" Susanne, so dass für die "Familienstaffel" ein Rückstand auf die Connecter von 13 Minuten registriert wurde.

Während Andreas hochmotiviert auf das kürzeste der vier Teilstücke ging, machte ich mich auf den Weg zum dritten Wechsel, wo Klaus und Tim schon warteten. Ein paar Späße und Frotzeleien später kam schon Andreas angeflogen. Mit einem 4:51er Schnitt war er sichtlich zufrieden und übergab das Chipband an Klaus, der schon ungeduldig gewartet hatte. Knapp 14 Minuten später wechselte Kathrin auf Tim und weitere 20 Minuten später folgte Susanne, die ihren Chip an Ingrid, die Mutter von Nils und Olaf übergab.

Tim ließ sich von Klaus Vorsprung nicht entmutigen und schaffte es, pro Kilometer eine Minute wegzuschmelzen, was aber in der Endabrechnung nicht ganz reichte. Klaus rette einen Vorsprung von 4 Minuten ins Ziel, die Endzeit für CGBS3 betrug 3:25:06 Stunden, was in der Männerwertung Platz 67 von 263 Staffeln bedeutete. Die Connecter finishten in 3:29:04 Stunden und belegten einen tollen 73. Platz unter insgesamt 1059 Staffeln der Mixwertung. Ingrid brachte die "Familienstaffel" sicher in 4:00:36 Stunden über den roten Teppich ins Ziel. Lohn der Anstrengung war Platz 509, ebenfalls in der Mixwertung.


Zur kompletten Bildergalerie geht es hier lang.


Hier die Ergebnisse der einzelnen Staffeln:




Außerdem noch eine Auswertung aller, die den vergangenen 4 Jahren mitgemacht haben:




Und die gelaufenen Staffelzeiten nach Schnelligkeit sortiert:

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[von Bernd Hegemann]
 
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