Dem Frank sein Buch lesen is, wie wennze nen alten Kumpel inne Kneipe triffst.
So ähnlich ging es mir auf jeden Fall, als ich den kleinen Schmöker auf der Fahrt zur Arbeit inhalierte. Gut, ich kenne den Frank auch ein bisschen, daher hatte ich eine hohe Affinität dazu, aber auch wer ihn nicht persönlich kennt, lernt ihn mit Hilfe des Buches sehr schnell und gut kennen.
Das Hauptanliegen des Buches ist es, das Ruhrgebiet dem läuferisch und historisch interessierten Leser näherzubringen, was selbst bei mir, der den Pott nur vom damaligen Besuch meiner Tante in Castrop-Rauxel kannte, gelungen ist.
Zusätzlich sind noch verschiedene andere Geschmackrichtungen verarbeitet worden. Z.B. humorvolles, insbesondere Selbstironie kommt nicht zu kurz, was mich in die peinliche Situation brachte, glucksend und lachend meine Mitfahrer in der Bahn zu irritieren. Aber auch wer auf Spannung, Blut oder brutale Gewalt steht, wird nicht enttäuscht werden. Ganz besonders interessant fand ich persönlich die eingewobene Romanze mit der Startnummer 265. Es ist also auch was fürs Herz dabei.
Allerdings muss ich in einem Punkt ganz klar widersprechen: der Teil mit der Schule und dem Streber passt auf mich angewendet überhaupt nicht.
Alles in allem finde ich das Buch klasse, konnte es kaum aus der Hand legen und habe unwahrscheinlich viel über das Ruhrgebiet erfahren. Wenn ich noch in Soest wohnen würde, wäre meine nächste Wettkampfplanung garantiert durch das Buch beeinflusst. Schade, dass ich es schon durch habe, jetzt muss ich auf den nächsten Wurf vom Frank warten. Ich bin gespannt, was als dann drankommt. Wie wäre es mit 'Laufend durchs Sauerland'? ;-)