Ausrichter:
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VfB Salzkotten |
Start/Ziel:
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Hederauen Stadion an der Upsprunger Straße
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Uhrzeit:
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Start um 15:30 Uhr (Voranmeldungen über das Internet
möglich)
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Startgeld:
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4 Euro (10km), 2,50 Euro (5 km) |
Organisation:
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Sehr gut, ausreichend Parkmöglichkeiten, Anmeldung und
große Kuchentheke in der Dreifachturnhalle |
Toiletten/Duschen:
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ebenfalls ausreichend in der Turnhalle vorhanden |
Streckenbeschreibung
10km:
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Start und Ziel sind im Hederauen-Stadion. Es wird eine
Stadionrunde auf der Aschenbahn gelaufen, dann geht es eine kurze 20m
lange Rampe hoch aus dem Stadion heraus. Ab hier wird auf
asphaltierter Straße weitergelaufen. Nach weiteren ca. 400m
erreicht man einen vier
mal zu durchlaufenden Rundkurs, der etwa 2,1 km lang ist. Die Strecke
führt ausschließlich durch ein Wohngebiet. Am Ende der 4. Runde biegt man wieder ab und läuft den gleichen
Weg zum Stadion zurück, den man auch hingelaufen ist.
Der eckige Kurs an sich ist etwas schwierig zu laufen, da man durch
ständige Richtungswechsel keinen gleichbleibenden Laufrhythmus
einhalten kann. Chris meint, man
verliert hierdurch sicherlich 30 Sekunden. |
Profil: |
Die Strecke ist topfeben. Laut Pulsmesser sind 25
Höhenmeter zu absolvieren. Der o.g. 2,1 km Rundkurs fällt auf
dem ersten Kilometer ganz leicht ab und steigt dann auf dem 2. Teil
ganz leicht wieder an. |
Urkunden/Ergebnislisten:
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Werden entweder nachgesandt (gegen Aufpreis), stehen im
Internet oder werden als eMail gesendet, wenn man sich über das
Internet angemeldet hat. |
Erlebnisbericht:
Nahziel
erreicht
!
Strahlender
Sonnenschein und Temperaturen um 15°C, das waren die
Voraussetzungen für den 10. Sälzerlauf in Salzkotten. Fast
schon ein bisschen zu warm für die frostverwöhnte
Läuferschar, sah ich doch sehr viele Läufer noch in Tights
und langärmeligen Shirts rumlaufen.
Es kam mir vor, wie in alten Zeiten. Chris hatte geschäftlich in
Deutschland zu tun und wir hatten uns zum gemeinsamen Wettkampf
verabredet. Etwas besser motorisiert als noch vor 10 Jahren fuhren wir
gemeinsam über die B1 nach Salzkotten. Chris war vor Jahren schon
mal dort gestartet, konnte sich aber nicht mehr genau an die
Örtlichkeiten und die Strecke erinnern, so daß wir nahezu
unbedarft an die Sache herangehen konnten. Fast wären wir an der
Abfahrt vorbeigeknallt, hatten wir doch das winzige 5x10 cm kleine
Hinweisschild beinahe übersehen. Ein vor uns Fahrender zeigte uns
durch seine unbeholfene Fahrweise allerdings den rechten Weg.
Wie weiter oben schon erwähnt gab es
ausreichend Parkmöglichkeiten und wir machten uns auf den langen
Weg zur Anmeldung. Während des Gehens klagte Chris bereits
über Schmerzen in den Waden, da er vor einigen Tagen bereits einen
unfreiwilligen Spaziergang machen mußte, weil er bei einem
Seminar im Wald vergessen wurde. Die permanenten Bergabpassagen waren
seinen Wadenmuskeln nicht sonderlich gut bekommen, sodaß ich
schon Sorge hatte, daß er den Lauf wegen eines solch
blöden Mißgeschickes möglicherweise knicken
könnte. Aber da habe ich ihn mal wieder unterschätzt.
Nachdem wir die Startnummern in den Händen
hielten, drückte ich mir schnell noch ein Power-Gel ins Gesicht
und wir machten uns locker ans Warmlaufen (nein, nicht Warmduschen!).
Trotz sorgenvoller Miene klappte es ganz gut bei Chris und auch ich
fühlte mich körperlich recht gut, obwohl mir ein bisschen
flau im Magen war. In meinem neuen Polar S710 war ein Schnitt von 4:12
einprogrammiert und ich war mir gar nicht so sicher, ob das denn auch
einhaltbar war.
Nun gut, so ging es denn an den Start. Kurz noch mal
mit unserem alten Laufkollegen Phil geschnackt, der nach einigen Jahren
läuferischer Abstinenz wieder heiß aufs Laufen war. Ditze
stand eine Armlänge vor mir und gab seinen Kollegen noch ein paar
kluge Tipps mit auf den Weg. Chris hatte sich vorsorglich etwas weiter
hinten einsortiert.
Dann ging es endlich los. Die ersten 400m über
die Aschenbahn des Stadions. Ditze noch einen lockeren Spruch
zugeworfen, der mich aber mit einem verständnislosen Blick
strafte, so daß ich es vorzog, ihn den Rest des Rennens hinter
mir zu lassen ;-). Und dann war es wieder da, dieses super
Laufgefühl, als wenn man schwebt. Immer den Pulser im Blick, um
nicht zu überpacen. Es ging alles sehr locker und ich gab mir
Mühe, mich nicht von der Menge mitreißen zu lassen, auch
wenn ich dann mal ein ganzes Stück alleine laufen mußte.
Auf einmal
entdeckte ich Phil vor mir. Nach meinen Recherchen zufolge durfte er
gar nicht so schnell sein, dachte ich. Glücklicherweise lief er
ein Tempo, was mir die Möglichkeit gab, ihn im Blickfeld zu
behalten. Bei Kilometer 4 mußte er dann seinem hohen Anfangstempo
Tribut zollen. Ich lief zu ihm auf, ermunterte ihn, aber er sagte, er
hätte Atemprobleme. So lief ich denn locker weiter, auch wenn ich
das Gefühl hatte, daß es langsam schwieriger würde.
Durch die warme Luft bildete sich zäher Schleim im Mund, den ich
gerne mit einem Schluck Wasser weggespült hätte.
Bei Kilometer 5 bin ich dann mit 20:38
durchgegangen. Ganz gut für mich und genau nach Plan. Bin ja
bekannt dafür, daß die 2. Hälfte immer etwas langsamer
wird. Hoffentlich reicht der Puffer von 22 Sekunden. So ging es dann in
die 3. von 4 Runden, die durch ein Wohngebiet zu laufen waren. Um mich
herum wurde es immer lichter. Die Schnellen waren schon weg und von
hinten kam kaum einer aufgelaufen.
Jetzt kam langsam die Zeit, daß man die
langsameren Läuferinnen und Läufer einholte, was ein wenig
die Motivation hochtrieb. Es macht schon was aus statt ganz alleine
unterwegs zu sein immer mal wieder jemanden vor sich zu haben,
den man 'einsammeln kann'. Die Durchgangszeiten rutschten allerdings
etwas ab, sodaß ich bei Kilometer 9 mein 22-Sekunden-Polster
verbraucht hatte. Obwohl der Puls schon langsam Richtung 190 strebte,
fühlte ich mich dennoch mental und körperlich stark genug, um
nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Eine 4:12 zu Schluß mit
einem flotten Spurt zum Ende sollte allemal drin sein.
Daher machte ich mich locker flockig auf den Weg zum
Stadion, wo ich noch mal ein paar Läufer überholen konnte.
Auf der Aschenbahn war dann wieder dieses Feeling, fast zu schweben.
Ist genauso, als wenn man Intervalle läuft, dachte ich. Dann um
die letzte Kurve gebogen und auf die 100m-Zielgerade. Eine allerletzte
Tempoverschärfung und dann wurde ich trotzdem noch von einem
Läufer auf den letzten 5 Metern überholt. Habe ich nicht
mitbekommen, daß da noch einer angeflogen kam und um zu reagieren
war es dann schon zu spät. Es wäre schön gewesen, wenn
der Veranstalter eine Uhr über dem Ziel angebracht hätte,
damit man sowohl beim Einbiegen ins Stadion als auch auf der
Zielgeraden seine Zeit besser im Blick gehabt hätte.
Puh, mit 7 Sekunden unter der Vorgabe war das dann
doch eine recht knappe Kiste, aber ich bin dennoch sehr zufrieden, da
ich das bestätigen konnte, was sich durch das Training in den
letzen Wochen schon abzeichnete.
Als ich im Ziel war, gaben sich Phil und Ditze im
Endspurt noch die Kante. Phil konnte das interne Duell knapp für
sich entscheiden.
Und dann gab es noch die bange Frage, wo war Chris
und wie hat er sich geschlagen? In seinem souveränen Laufstiel kam
er um die Ecke gebogen und flog über die Aschenbahn Richtung Ziel
(aus meinem Blickwinkel sah es so aus). Trotz seines Wadenleidens und
minimalster Trainingsvorbereitung schaffte er noch beachtenswerte
47:15. Meine Hochachtung. Zur Belohnung haben wir uns dann eine
Ritter-Sport mit Butterkeks im Auto einverleibt.
Hoffentlich können wir eine solche Super-Aktion
demnächst noch mal wiederholen!
Ich werde mich
jetzt die nächsten 4 Wochen schwerpunktmäßig aufs
Inlinern konzentrieren, sprich die aeroben Trainingsteile skaten und
die anaeroben laufen, damit ich meine gewonnene Schnelligkeit nicht
verliere. Denn am 21. April geht es hier vor Ort zum Hamburg-Marathon
auf 8 Rollen.
Hier gibt es noch eine
Kurz-Übersicht der Soester Starter
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