Mein Entschluss, den SCE Hamm zu verlassen, ließ mich meine Fühler in andere Richtungen ausstrecken. Chris war mittlerweile Mitglied bei der LG Deiringsen geworden und schwärmte mir immer wieder vor, wie toll es in dem Verein sei.

Um die Leute mal kennzulernen, entschied ich mich kurzerhand, mit der Deiringser Truppe nach Bochum-Hattingen zu fahren, um den dortigen Kemnader See 3x zu umrunden. Eigentlich eine Schnapsidee, da ich längere Strecken überhaupt nicht trainiert hatte. Ich dachte wohl, wer Triathlon kann, kann auch lang laufen. Wäre ich mal besser nur zum 10er angetreten.

Die Strecke selbst war ziemlich flach und ganz prima zu laufen. 1x pro Runde ging es etwa nach der Hälfte über einen Jahrmarkt. D.h. Slalom inklusive Duft von gebrannten Mandeln und geschmorten Pilzen. Das war schon Herausforderung genug.

Das Rennen selbst bin ich entsprechend vorsichtig angegangen. Eigentlich ungewöhnlich für mich. Die ersten 5 Kilometer zeigte die Uhr 22:03 Minuten. Die erste Runde und damit auch die ersten 10 Kilometer durchlief ich in 44:24 Minuten und hatte das Gefühl, mein Tempo gefunden zu haben.

Das bestätigte sich auch bei Kilometer 15 in 66:38 Minuten. Selbst bei Kilometer 20 hatte ich noch einen Schnitt von unter 4:30 Minuten. Aber danach kam der stetige Einbruch aufgrund der fehlenden Trainingskilometer, den ich selbst durch becherweisen Konsum isotonischer Getränke nicht kompensieren konnte.

Der Schnitt sank bis auf 5:24 Minuten ab und ich schleppte mich in der Wärme von Kilometer zu Kilometer. Aber ich war nicht der einzige der litt. Chris musste sich sogar einen dämlichen Spruch eines dicklichen Paares anhören, was über den Jahrmarkt schlenderte und sich über seine Konstitution mokierten.

Letzten Endes schaffte ich noch einen 4:40er Schnitt mit einer Endzeit von knapp unter 2:20 Stunden, was für die Verhältnisse schon ganz ok war. Weniger ok war, dass nach dem Lauf mein Magen rebellierte und ich die vielen Becher Isostar schwallartig wieder loswerden musste. Aber da war ich nicht der einzige. Auch Ditze durfte sich des Zuckerzeugs auf gleiche Art entledigen. Ich schätze mal, dass das Wasser nicht gut war und uns davon schlecht wurde ;-)

Kommentar von Dieter: In der Mannschaft waren Jean Loyez, Christoph und ich. Weiß noch genau wie es gelaufen ist: in der ersten Runde bin ich 38 Minuten, gelaufen, in der zweiten 39 und die Schlussrunde in 43. Es waren genau 2 Stunden. Damit hatten wir den 3. Platz in der Teamwertung. Ich lag auf dem großen Felsen vor dem Bootshaus, Horst Kaderhandt brachte mir eine Cola und Elke kam an mit Schokolade. Und auf der Rückfahrt lag ich hinten im Auto.