Das war er also, der historische Moment, als
Chris an seinen allerersten Wettkampf auf läuferischer Ebene teilnahm.
Aber ich will nicht vorgreifen, denn zu erwähnen wäre zunächst, dass ich mich vorab noch auf der Mittelstrecke tummelte. Die Zeit von 5:54 war in meinen Augen eine recht gute. Zumal ich lediglich so illustren Namen wie Norbert Matern, Johann Druwe und Andre Burholt den Vortritt lassen mußte.
Jetzt aber zum eigentlichen Höhepunkt des Tages: Der Lauf über die Langstrecke und das erste Duell zwischen den zukünftigen Laufrivalen. Da sich Chris mehr oder weniger heimlich vorbereitet hatte, konnte ich ihn gar nicht einschätzen. Aus diesem Grund habe ich mich zunächst einmal im Hintergrund gehalten bzw. mich an seine Fersen geheftet. Das Bild rechts, das ich nach dem Lauf beim Soester Anzeiger organisiert hatte, zeigt diese Taktik sehr gut. Chris (84) durchquert gerade mit offenem Mund das Zentrum des berüchtigten Teufelsloches und ich (83) versuche mich dahinter schadlos zu halten.
Entweder es lag an der vorher gelaufenen Mittelstrecke oder ich habe mir vor einer drohenden Niederlage dermaßen in die Hose geschissen. Anders kann ich meine Niederlage bei Chris' Debüt nicht erklären. Vielleicht wollte ich ihm nur galant den Vortritt lassen ;-).
Mit meiner Zeit von 31:04,9 mußte ich Chris dann doch eine knappe Minute (30:19,5) Vorsprung gewähren, wobei ich zum Ende doch ziemlich enttäuscht ins Ziel getrödelt bin. Im Nachhinein freue ich mich aber, daß ich Chris nicht gleich beim ersten Mal abgesaut habe und er dadurch mehr Ehrgeiz entwickeln konnte.