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Das
Abenteuer 42 findet beim Paderborner Osterlauf seine Fortsetzung
Geografisch etwas
fragwürdig, vom Trainingsplan her jedoch durchaus zu vertreten, liegt
Pa-derborn genau zwischen Soest und Köln. So trafen sich am Karsamstag
gegen 13.00 ca. 25 Abenteurer und einige "normale" Mitglieder des
Marathon Soest an der Soester Stadthalle um gemeinsam den für viele
ersten Halbmarathon ihres Läuferlebens in Angriff zu nehmen. Die
Spannung war bei jedem spürbar, schließlich war im Wettkampf noch nie
eine so lange Strecke gelaufen worden.
An alles war
gedacht. Der Verein hatte einen Bus gechartert, damit die Hin- und
Rückreise gesichert war. Auch um die Anmeldung mussten sich die
Teilnehmer nicht selbst kümmern.
Tage vorher ließ
man keinen Wetterbericht verstreichen, ohne sich gleichzeitig zu
fragen: Kann man "in kurz" laufen oder wird es kalt und regnerisch.
Aber Petrus scheint ein Läufer zu sein, so dass er uns bestes
Laufwetter schenkte.
Auch der Verfasser
stand nach Tagen des Kleiderzweifels und nach mehrfachem Ein- und
Auspackens der Trainingstasche an der Stadthalle, in der Gewissheit an
alles gedacht zu ha-ben. Plötzlich stach ihm ein gelbes Etwas an allen
anderen Läuferbeinen ins Auge. Der Championchip, unerlässlich für die
Zeitnahme und die Teilnahme am Lauf, hing noch wohl-verstaut an der
heimischen Wand. Also hieß es die Warmlaufphase vorzuziehen und den
Chip in lockerem Dauerlauf noch zu holen. Die Zeit reichte und so
konnte die Reise vollzählig begonnen werden.
In Paderborn
stießen noch einige andere zum Kader, die die Reise selbst geplant
hatten, so dass insgesamt 43 Abenteurer den Halbmarathon in Angriff
nahmen. Vor der Sporthalle am Maspernplatz gab´s noch ein Gruppenbild
mit Damen und dann ging´s hinein zur Startnum-mernausgabe. Zur
Belustigung aller erhielt der Verfasser hierbei einen weiteren
Champion-chip, da die Paderborner Organisatoren den eigenen nicht
berücksichtigt hatten. Die Panik von 13.00 Uhr war also nachträglich
überflüssig.
Im Startbereich
wurde die Größe des Laufs jedem bewusst. Fast 2.000 Läufer drängten
sich hier. Wahnsinn! Dieser Meinung war auch der
ZDF-Sportstudio-Moderator Wolf-Dieter Poschmann, der als
Streckensprecher fungierte.
Mit 10-minütiger
Verspätung fiel der Startschuss und dann ging es auf die Strecke.
Zuerst drängte es sich sehr, aber nach dem ersten Kilometer zog sich
das Feld auseinander und man konnte seinen Rhythmus finden, den man
hoffentlich bis ins Ziel durchhalten konnte. Die Stimmung der Zuschauer
war einzigartig. Samba-Klänge wechselten mit HipHop, Rock und Pop und
immer wieder die begeisterten Anfeuerungsrufe vom Straßenrand, die
einen voran-trieben. 2 Verpflegungsstände auf jeder der 3 Runden
sorgten für genügend Getränke und Wasserschwämme und hielten die
Kondition hoch. Die private kalte Dusche, die ein Anwohner den
Teilnehmer mit einem Wasserschlauch bereitete, machte obendrein wieder
fit.
Frustration nach
gut einer Runde! Man fühlt sich gut, der Rhythmus stimmt und so kann es
weitergehen. Plötzlich hört man die Stimmen der Führungskolonne und
schon rauschen sie an einem vorbei. Dunkelhäutige Läufer ohne ein Gramm
überflüssiges Fett am Körper fliegen im D-Zug-Tempo vorbei und
überrunden uns das 1. Mal. Die Kraft schwindet schlagartig aus den
Beinen und man fühlt sich uralt und total untrainiert. Sobald der
"Kenia-Express" aber um die nächste Ecke verschwunden ist, wird das
Selbstbewusstsein schon wieder größer.
18 km ! Jetzt wird
es langsam ernst. Auch ohne kenianische Unterstützung werden die Beine
schwer und der Atem schneller. Aber aufgeben? Niemals! Das Ziel ist in
Reichweite und wird auch jetzt gefälligst erreicht. Noch ein paar
Kurven und dann der Zielbereich. Obwohl es deutlich Richtung 2 Stunden
geht und die Sieger schon einige Zeit geduscht sind, jubeln die
Zuschauer einem zu, als ob man selbst um den Sieg läuft. Jetzt ist
sogar noch ein kleiner Schlussspurt drin und dann ist es geschafft. Der
1. Halbmarathon ist geschafft! Die Quälerei über den Winter hat jetzt
plötzlich einen Sinn und das Ziel "Köln-Marathon" ist ein riesiges
Stück näher gekommen.
Rüdiger Alke von
Marathon Soest
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